laut.de-Kritik

Gelungener Überblick über das Label-Programm.

Review von

Aus dem Hause Accession gab es schon einige Zeit nichts mehr zu hören, was wohl nicht zuletzt am Wechsel des Vertriebspartners lag. Der ist in Indigo jetzt gefunden, und um das gleich mal gebührend zu feiern, gibt es den lang erwarteten Accession Records Sampler "Volume Two" auf die Ohren.

Labelsampler sind immer so eine Sache, denn meistens sind darauf nur die jeweiligen Zugpferde vertreten, neue oder unveröffentlichte Songs sucht man nur zu oft mit der Lupe. Stattdessen wird man mit lauwarmen Remix-Versionen abgespeist, auf die man gut und gerne auch verzichten kann.

Im Falle des zweiten Accession Records Samplers bin ich aber durchaus gewillt, von einer sinnvollen Anschaffung zu sprechen, denn neben den Remixes von [:SITD:], Assemblage 23, Lights Of Euphoria, Diary Of Dreams und Plastic, gibt es deutlich mehr bisher unveröffentlichte Songs zu hören, als irgendwelche Aufarbeitungen.

Zu den Remixes spar ich mir die Worte mal, und komme gleich zu den neun Songs. "6 Feet Under" von Psyche ist eine sehr tanzbare Nummer, die erst nah einem überlangen Intro mit dem Gesang einsetzt, sich dann aber kontinuierlich steigert. Macht auf jeden Fall Appetit auf mehr.

Ähnliches gilt für "No Regrets" von Spektralized, auch wenn deren Melodie schon das ein oder andere Mal gehört wurde. Auch GASR dürften für wunde Füße sorgen, denn mit "Adrenaline" haben sie einen sicheren Tanzflächenfüller in der Hinterhand.

Eine der größten Überraschungen scheint Dioramas "LSW" zu werden, verirrt sich doch tatsächlich eine elektrische Gitarre zu Beginn in den Song. Das ist aber nur ein kurzer Fake, denn danach ertönen die gewohnt ruhigen und melancholischen Klänge, die man von Diorama kennt. Der neue Track von Human Decay wühlt kräftig in der Elektronikkiste, denn Gordon Black und Danny Eschrich lassen ein ganzes Sammelsurium an Effekten auf den Hörer los, der sich dazu aber hervorragend bewegen kann. Mit Martha von Distorted Reality darf dann die einzige Sängerin auf der Compilation ihre Stimme erheben, und "Those Eyes" macht zumindest mich neugierig auf das kommende Album.

Mit "Battlefield" und aus dem Soundtrack zu "Bram Stoker's Dracula" Soundtrack geklauten Loop offeriert Icon Of Coil-Frontmann Andy LaPlegua einen Vorgeschmack auf das Panzer AG-Debüt. Die Industrial-Axt und ein paar recht beknackte Samples packt Matthias Ewald (Plastic) für sein neues Projekt S.H.N.A.R.P.H. und den Song "Gottes Furcht" aus, womit er die Herzen der etwas härtere Kost bevorzugenden Fans höher schlagen lassen dürfte. Auch Painbastard legen mit "Rock My World" eine höhere Schlagzahl vor und können damit bei mir ganz gut punkten.

Mit "Signs From The Dead" läuten Belief den Sampler gewohnt ruhig aus und machen "Volume Two" damit zu einer sehr runden Sache, die sich nicht nur für solche lohnt, die sich mal einen Eindruck von den Accession Artists machen wollen. Wem das noch nicht reicht, dem sei gesagt, dass er mit der CD fast 78 Minuten Musik zum Midprice bekommt, mit denen man sich schon mal einen schönen Eindruck von den demnächst erscheinenden Veröffentlichungen machen kann.

Trackliste

  1. 1. Locked In Syndrome - [:SITD:]
  2. 2. Opened - Assemblage 23
  3. 3. Aggression Pact - Lights Of Euphoria
  4. 4. PaniK? - Diary Of Dreams
  5. 5. 6 Feet Under - Psyche
  6. 6. No Regrets - Spektralized
  7. 7. Adrenaline - GASR
  8. 8. LSW - Diorama
  9. 9. Irrational Workerboy - Human Decay
  10. 10. Sense Of Life - Plastic
  11. 11. Those Eyes - Distorted Reality
  12. 12. Battlefield - Panzer AG
  13. 13. Gottes Furcht - S.H.N.A.R.P.H.
  14. 14. Rock My World - Painbastard
  15. 15. Signs From The Dead - Belief

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