laut.de-Kritik
Rückfall in alte Schweden-Techno-Tage.
Review von Daniel StraubFuse auf ein Neues. An den Decks für die belgische Techno-Institution steht dieses Mal Adam Beyer. Seit rund zehn Jahren hat sich der Schwede in der internationalen DJ-Championsleague festgesetzt, und das nicht zu unrecht. Schließlich ist Beyer an den Turntables über jeden Zweifel erhaben. Ein eindrucksvolles Zeugnis seiner technischen Fertigkeiten sowie seiner geschmackssicheren Trackwahl hat er 2005 mit seinem Mix "Fabric 22" gegeben.
Jetzt tritt er in die Fußstapfen von DJ Hell, Dave Clarke, Joris Voorn, Steve Bug, Shinedoe und Technasia und führt die Mix-Compilation-Reihe des Kultclubs Fuse fort. Da liegt die Messlatte natürlich hoch. Vor allen Dingen Youngstar Joris Voorn hat mit seinem Mix einen Standard gesetzt, an dem sich noch einige abarbeiten müssen. Adam Beyer bleibt mit "Fuse Presents Adam Beyer" leider ein Stück hinter den Erwartungen zurück.
Technisch gibt's an der Performance von Beyer selbstverständlich nichts auszusetzen. Die Tracks sind - wie immer beim Schweden - akkurat und druckvoll hintereinander gepackt, was dem Mix seinen treibenden Flow verleiht. Alte Technoschule in Vollendung. Leider erweist sich auch die Trackauswahl von Beyer ein wenig Retro, zumindest in Bezug auf die Artists und das Understatement, das aus den Tracks spricht.
Mit Patrik Skook, Joel Mull und Braincell feiert Schweden-Techno auf "Fuse Presents Adam Beyer" so etwas wie ein Comeback. Zwar schreddert der Sound nicht mehr ganz so heftig wie vor zehn Jahren, dennoch klopfen die Tracks unmissverständlich auf die Zwölf. Auch die übrigen Verdächtigen wie Schneider/Galuzzi, Smith & Selway, Drumcode-Newcomer Kyle Geiger und Plus 8-Act Paco Osuna pflegen eine ziemlich kompromisslose Technophilosophie.
Ein relativ eintöniger Mix ist die Folge. Während Beyer bei "Fabric 22" mit Vocaltracks und einer ausgetüftelten Dramatik in seinem Set beeindruckte, fällt er bei "Fuse Presents Adam Beyer" in alte Muster zurück. Wer auf soliden Techno steht, ist mit diesem Mix freilich bestens bedient. Der besondere Kick fehlt hier aber. Gerade in einer hochkarätig besetzten Compilation-Reihe wie sie der belgische Club auf den Weg gebracht hat, hätte man mehr erwarten dürfen.
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