laut.de-Kritik
Ein echter Rotzklumpen: die wuchtigste Studio-Platte ihres Katalogs.
Review von Ulf KubankeSeit Jahren befinden sich die Adolescents auf dem Höhenflug ihres zweiten Frühlings. Die Alben "Presumed Insolent" und "La Vendetta" boten manch tollen Moment. Das neue Werk "Manifest Density" ist ein echter Rotzklumpen of Song und manifestiert sich dabei lässig als wuchtigste Studio-Platte ihres Katalogs.
Den legendären Veteranen-Status von Hardcore-Lorbeer bis zu Skaterpunk-Meriten nutzen Tony Cadena und Steve Soto zum Glück nicht als Ruhekissen. Ihr von Zorn getriebener, sehr leidenschaftlicher Punkrock erstrahlt hier roher und fetter als je zuvor. Dafür darf sich besonders der neue Produzent Paul Miner (u.A. Death By Stereo, Atreyu) auf die Schulter klopfen.
Das in früheren Tagen oft unnötig bröselnnde Soundbild ist damit hoffentlich endgültig Teil der Vergangenheit. Miner balanciert die 13 Stücke kompakt zwischen Räudigkeit und Schmirgelei. Die angenehm maßvoll eingesetzten Chöre bleiben auf diese Weise kontrastierendes Markenzeichen ohne glättenden Bügeleffekt.
Auch songwriterisch entwickeln sich die Altmeister tatsächlich noch immer weiter. Keine Selbstverständlichkeit, denn egal ob man frühere Werke wie "Brats In Battalions" oder spätere Scheiben zum Maßstab nimmt: Es gab neben den Kloppern auch immer manchen Ausreißer nach unten. Auch das ist auf "Manifest Density" Geschichte. Sämtliche Nummern gehen schnell ins Ohr und verharren dort.
Textlich erweist sich Cadena wie immer als qualitative Bank. Drastisch, sloganartig, politisch, sozialkritisch und voller Sarkasmus bekommt alles sein Fett weg, das es längst verdient. "Truth never matters in histories for fools!" Alles zusammen lässt die Adolescents so sehr aus einem Guss erscheinen, wie man sich das seit Jahrzehnten stets erhofft. Als Anspieltipp empfehle ich den grandiosen Opener "Escape From Planet Fuck", das intensiv knüppelnde "Silver And Black" sowie den derben "Nightcrawler".
2 Kommentare mit einer Antwort
Das is aber ebreits das fünfte Album nach dem Comeback. 2005 gab es bereits "O.C. Confidential" und 2011 "The fastest kid alive".
ja, aber die beiden taugen m.E. noch nicht zum höhenflug. das waren doch eher platten zum motor wieder warmlaufen lassen.
"o.c. confidential " hab ich nimma im ohr aber "the fastest kid alive " ging doch wohl mehr als ok.
zum neuen albung auf jdf volle zustimmung,da ist viel schönes dabei.