laut.de-Kritik
Mehr als Trinkhörner.
Review von Manuel Berger"Amon Amarth sind DIE Wikingerband", erklärt Wacken-Gründer Thomas Jensen in "The Pursuit Of Vikings: 25 Years In The Eye Of The Storm". Als solche ruderten sie sich 2016 mit "Jomsviking" gar an die Spitze der deutschen Albumcharts. Anlass genug, um zum 25. Karrierejahr eine Dokumentation über die nach Volbeat wohl kommerziell erfolgreichste Band mit Death Metal-Wurzeln zu drehen.
Der Film ist das Herzstück des vorliegenden Jubiläumspaketes, weshalb es in dieser Review hauptsächlich um diese gehen soll. Gleich zwei Liveauftritte, aufgenommen beim Summer Breeze Festival 2017, in Video- bzw. Audioform runden die Sache für Fans aber üppig ab. Da entsprechend kein Mangel an Musik auf "The Pursuit Of Vikings" herrscht, stört es nicht weiter, dass Regisseur Phil Wallis in seiner Doku nur vereinzelt längere Performance-Clips einbaut und lieber auf Inhalt als auf den Schauwert setzt. Der Ansatz geht insbesondere deshalb auf, weil so "With Oden On Our Side" als Hommage an den verstorbenen Wegbegleiter Michael Trengert im Herzen des Films umso stärker wirkt.
Trengert, Gründer der Europa-Abteilung Metal Blades und späterer Mitveranstalter des Summer Breeze Open Airs, schreibt die Band im Verlauf der Dokumentation immensen Anteil an ihrem Erfolg zu. Seine ist eine von mehreren erzählten Nebengeschichten, was "The Pursuit Of Vikings" auch abseits der Funktion als filmische Bandchronik interessant macht. Außerdem besucht Wallis kurz die seit einigen Jahren mit Amon Amarth kollaborierende Reenactment-Truppe Jomswikinger und Produzent Andy Sneap beim Editieren des Saufsongs "Raise Your Horns". Demonstrativ lässt Letzterer Johan Heggs isoliert ziemlich bescheuert klingende Rohvocals laufen und hält ein Plädoyer für Humor im Metal.
Den Großteil der gut 100 Minuten nimmt die Aufarbeitung der Bandgeschichte mithilfe von ausführlichen Interviews mit den aktuellen Mitgliedern (eingeführt in Reihenfolge ihres Beitritts) und alten Videoaufnahmen (z.B. vom ersten Auftritt außerhalb Schwedens, der wegen hohen Alkoholpegels beinahe ausgefallen wäre). Von der Metaljugend Heggs, Olavi Mikkonens und Ted Lundströms über die erste Begegnung, als Hegg den beiden anderen bei einem Europe-Konzert "The Final Countdown" ins Ohr growlte bis hin zum Vertragsabschluss mit Metal Blade bekommt man einen guten Überblick über die Anfänge der Band. Später geht es auch um geschäftliche Entscheidungen, reflektierte Qualitätskontrolle, warum Wikingergeschichten vielleicht mehr Daseinsberechtigung haben als "Blut-Zombie-Satan"-Lyrics und die Problematik, dass Rightwing-Ideologen nordischer Mythologie eine negative Konnotation verpasst haben.
Wallis dringt tief genug, um zu zeigen, dass Amon Amarth mehr sind als Trinkhörner, Drachenboote und Schlachtgeschichten, zollt ihrer Arbeit und Musik Tribut und liefert so Fans ein rundum gelungenes Porträt der Band. Sogar an eine Postcredit-Szene hat er gedacht – was Marvel-Thor kann, kann Johan Hegg schließlich auch. Da der Film trotz vieler Sprechpassagen wunderbar kurzweilig gerät, switcht man am besten direkt weiter zur beiliegenden, pyrogespickten Liveaufnahme. Also alles richtig gemacht, Amon Amarth. Alles Gute zum 25. Geburtstag.
2 Kommentare mit 13 Antworten
Musik für ungewaschene EMP-metaller mit brille und BMI von über 70, die ihre leibesfülle unter einem “fuck hell-we go to valhalla“ t-hemd zwängen.
Der auditive grund karl dem schlächter heil zu bekunden und zum Christentum zu konvertieren
Musik für Drachenlord also
Der droque mal wieder auf der Suche nach ein bisschen Internetfame durch vermeintlich witzige Diffarmierungen.
In der Sache natürlich völliger Unsinn.
ohne "r" natürlich^^
Fühlt sich da jemand angesprochen?
Nee so gar nicht tatsächlich, ich bin rein äußerlich äußerst unmetallig unterwegs
Aber diese pseudo-witzigen, immer dieselben Stereotype bedienenden Sprüche ermüden auf Dauer doch ziemlich und werden einfach nicht lustiger Und Amon wegen eines Teils der Fanbase (--> Drachenlord) runterzureden, macht einfach wenig Sinn. Die haben schon einige Sachen im Backkatalog, die einfach geil sind
Sehe ich ähnlich da gibt es schon ein paar richtig gute Dinger auch wenn ich mit diesem Wikingerthema nichts anfangen kann.
Trotzdem klasse Musiker!
Finde die Band auch spaßig. Einfach gute Unterhaltung.
Erwachsene Männer, die Gitarre spielen (2018). Nuff said.
Die sollten Mal lieber auf 'nen ordentlichen Mettenbeat hüpfen und Autotune anschmeißen. Dann wird das auch was mit dem Singen.
Lil Loki & Yung Thor mit ihrem neuen Banger "Sizzurp Rising".
"Der auditive grund... zum Christentum zu konvertieren."
Nach der letzten Schandtat mit Doro absolut.
Doro war tatsächlich unverzeihlich.
pappschwertschwingergedingse der allerübelsten sorte.
kollabo mit doro daher letzendlich nur konsequent.
5 Sterne, ihr Weicheier!