laut.de-Kritik
Der richtige Groove zum Abdriften.
Review von Eberhard DoblerKennt ihr Erich von Däniken? Der Schweizer Autor, der in seinen Büchern mit Millionenauflage von Außerirdischen, unterirdischen Tunnelsystemen, Ufo-Landeplätzen und dergleichen spekuliert.
Die Leitmotive der Ancient Astronauts sind genau solche Stories über antike Astronauten, die die Erde einst besucht haben sollen. Gleichwohl hört sich die zweite Platte der beiden Kölner Jungs weit seriöser an als die Hypothesen eines von Däniken: Dicke, kantig klare Grooves, bassige Loops, spacige Arrangements - schön unaufgeregt, schön geerdet.
Die Quadranten, in denen sich Tom Strauch und Ingo Möll aufhalten, heißen Trip Hop, Dub oder Alternative Hip Hop - und dabei gleiten sie ganz schön funky dahin: Bei Instrumentals wie "Still A Soldier" und "Anti Pop Song" kommt man aus dem Kopfnicken gar nicht mehr heraus.
Das Gütesiegel für die Beat-Soundscapes, die Turntable-Fachkompetenz (DJ Zeph) und Live-Feeling (auch mal Cello oder Percussions) vereinen, verlieh übrigens die Thievery Corporation, bei denen die Deutschen unter Vertrag stehen. Im direkten Vergleich mit den Labelchefs jagen die Astronauten ihre Tracks einen ganzen Zacken tougher durch die Maschinen. Obwohl "Impossible" den Thieverys ebenfalls ganz gut stehen würde.
Für Abwechslung sorgen einige Raps (Azeem, Raashan Ahmad u.a.) und Toasts (Monsoon). Weiblicher Sprechgesang findet ebenfalls statt (etwa von Conscious-Rapperin Akua Naru). Das Downbeat-Rad schieben die beiden Raumfahrer zwar nicht neu an, dafür liefern sie genau den richtigen Groove zum Abdriften.
1 Kommentar
Noch nicht alles durchgehört...aber schon die erste Hälfte reicht dicke für *****.