laut.de-Kritik
Die House-Rotzlöffel haben einen Ruf zu verlieren.
Review von Eberhard Dobler"Feel Alright" poltert der Sequencer dreckig los - die Club-Rotzlöffel haben schließlich einen Ruf zu verlieren. Gleichzeitig nickt der Kopf zur schnörkellos starken Club-Single "Only Man". Kurz darauf packen Simon Franks und Tom Dinsdale, die einst unter dem Label Hooligan-House firmierten, auch noch das gemächlich im Hip Hop fußende "Daisy Chains" aus.
Die Audio Bullys verweisen auch nach über vier Jahren Albumpause schon zu Beginn auf ihre Stärke, die da lautet - erfrischend abwechslungsreich: Da passt gar eine eingängige, elektronisch konzipierte New Wave/Post Punk-Nummer ("Twist Me Up") rein.
"Drained Out" zeugt vom Händchen für spacige Houseeffekte sowie der Vorliebe, gebrochene mit Four to the Floor-Beats zu verknüpfen. "The Future Belongs To Us", "Shotgun" oder das von soften Parts durchbrochene "Smiling Faces" stompen dagegen in gewohnter Rotzlöffel-Manier durch den Club.
Und spätestens bei "Kiss The Sky" mit seinem durch den elektronischen Wolf gedrehten und in einen Ravebeat gebetteten Gitarrenlick wird deutlich: Das UK-Danceduo steht auf Longplayer Nummer drei erstaunlich gut im Saft - bevor "Goodbye" mit einem augenzwinkernden Offbeat-Housepop leise Servus sagt.
Fortschritte machte Kollege Franks darüber hinaus bei den Vocals: War früher mal ein schräger Ton dabei, sitzen seine Sprechvocals und leicht verdaulichen Melodien nun bombensicher. Auch Hooligan-Houser werden erwachsen.
1 Kommentar
Ich glaub das Album heißt "Higher than the Eiffel", also doppel-f. Lässt sich allein vom Cover schon drauf schließen