laut.de-Kritik
Multitasker zwischen Pop und Dance.
Review von Martin TenschertBasement Jaxx zählen zu den raren Exemplaren der Gattung: Hitproduzenten mit Underground-Credibilty. Ihre Werke waren seit den Neunzigern stets durchdachte Künstleralben abseits von Trendhurerei und Kalkül. Vielleicht bescherte ihnen aber genau diese Art zu arbeiten, diese Attitüde den dauerhaften Zugang zu den Charts und der großen Weltbühne (u.a. Vorprogramm für Robbie Williams und Festivals von der Kategorie Rock am Ring). Englischer Sound auch für Nicht-Insulaner. Geht denn das, fragt sich der gemeine mitteleuropäische Raver? Hatten es die UK-Produzenten doch immer besonders auf Abgrenzung des eigenen Sounds angelegt bzw fanden in kontinentaleuropäischen Charts (und Clubs) vergleichsweise wenig statt.
Buxton und Ratcliffe halten mal wieder gekonnt dagegen, 14 Stücke voller Groove und Verve. "Power To The People" fährt eine lockere Karibikpop-Schiene, clever produziert und teuflisch eingängig. Man erkennt kein offensichtliches Muster in solchen Stücken, aber man merkt sogleich, dass sie gut sind. "We Are Not Alone" setzt auf schräge Shufflebeats und souligen Sirenengesang. Elemente, die man von kleinauf von den Engländern kennt, jedoch gibt es bei ihnen die Fish&Chips auch gerne mal in einer Cornflakes Knusperpanade. Abwechslung ftw! "Rock This Road" überzeugt mit Latin-Elementen, die durch dezenten Einsatz erstaunlich wenig nerven und "Summer Dem" wiederum mit sommerlich fluffigem Funk.
Die Sounds fallen insgesamt eher radiotauglich aus, jedoch sieht man am Beispiel des More Than Gold Remixes von "Rock This Road", wie deep und housig die Chose ebenfalls ausfallen kann. Sicherlich werden auch noch weitere, clubbigere Remixe folgen. Diese dürften es aber ziemlich schwer haben, mit den Originalen mitzuhalten. "Junto" verteidigt jedenfalls einmal mehr den Ruf der Basement Jaxx als Multitasker zwischen Pop und Dance.
1 Kommentar
Da sind die Bekloppten ja wieder. Bin gespannt. Freu mich drauf!