laut.de-Kritik

Futuristischer Griff nach der Sternenstadt.

Review von

Als einer der Ursprungsorte von House ist Chicago in die Geschichte der elektronischen Musik eingegangen. Bis heute kommen immer wieder neue Talente aus windy city, wie die zugige Stadt am Lake Michigan auch genannt wird. DJ Heather beispielsweise gehört zu den jungen House-Produzenten der Metropole. Billy Dalessandro kommt zwar auch aus Chicago, ist mit seinen minimalistischen Veröffentlichungen dort jedoch eher ein Exot.

Die musikalische Heimat von Dalessandro ist viel eher in Europa zu suchen, wo die reduzierte Klangbastelei seit einigen Jahren schwer angesagt ist und zur prägensten Strömung innerhalb der Clubkultur aufgestiegen ist. Kein Wunder, dass die meisten von Dalessandros Tracks auf deutschen Labels wie Resopal Schallware oder Force Inc. erscheinen. So auch sein aktuelles Album "Starcity", für das er einmal mehr beim Berliner Imprint Resopal ein zu Hause gefunden hat.

Einen kleinen Vorgeschmack auf das Album konnte man mit der Maxi "Come With Me" bekommen, die bereits im vergangenen Jahr ausgekoppelt wurde und in Kooperation mit John Gaiser entstanden ist. Der hat gerade auf Richie Hawtins Minus-Label ein neues Release vorzuweisen. Zwei ausgewiesene Minimalisten haben sich also bei "Come With Me" getroffen, das auf "Starcity" ebenfalls vertreten ist und das zweite Dalessandro-Album mit Acid-Sounds beschließt.

Davor zeigt Billy Dalessandro die gesamte Bandbreite seines musikalischen Schaffens, die von dunklen Ambient-Nummern wie "Slow Rain" bis hin zu wuchtigen Clubnummern im Stile von "Shock Therapy" reicht. Als Trademark-Sound zumeist mit dabei sind kühle Flächen, die allen Tracks von Dalessandro eine geheimnisvolle und futuristische Stimmung einhauchen. Oft fühlt man sich dabei an Produktionen aus Detroit erinnert, denen ebenfalls oftmals ein schwer depressiver Charme anhaftet.

Es ist genau jener dunkle Unterton in den Produktionen von Dalessandro, die so gar nicht zu den upliftenden House-Tracks, für die Chicago berühmt ist, passen will. Kein Wunder also, wenn Dalessandro in seiner Heimatstadt kaum wahrgenommen wird und sich in Europa viel eher zu Hause fühlt. Dort packen sogar DJ-Größen wie John Digweed seine Releases in ihre Plattenkoffer. Von so viel Anerkennung kann er in Chicago nur träumen.

Trackliste

  1. 1. The Interview
  2. 2. Falling Soul
  3. 3. Zanzare
  4. 4. Sake
  5. 5. Slow Rain
  6. 6. Nightwatch
  7. 7. Shock Therapy
  8. 8. Cynthia
  9. 9. Powerloss
  10. 10. Starcity
  11. 11. Transatlantic
  12. 12. Come With Me

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