laut.de-Kritik
Classic Shit vom etwas anderen Freundeskreis.
Review von Markus BrandstetterDer Topf ist im Haus – und hat Verstärkung mitgebracht. Die Freundschaft von Blumentopf und Texta geht in eine Zeit zurück, als die deutsche Hip Hop-Landschaft noch ein klein wenig anders aussieht.
1997: Freundeskreis veröffentlichen gerade "Die Quadratur des Kreises" und etablieren sich als Führungsfigur des Hip Hop. Viva hat noch ein kräftiges Wörtchen im Musik-Biotop mitzumischen. Die ehemalige Schwester S Sabrina Setlur steht mit "Du Liebst Mich Nicht" in den Charts ganz oben und wünscht dem Ex-Lover zum Abschied ein beschissenes Gewissen mit Gewissensbissen. Und: Blumentopf bringen ihr Debütalbum "Kein Zufall" heraus und nehmen die österreichischen Rapper von Texta mit auf ihre "Traumatik"- Tour. Achtzehn Jahre später haben sich die beiden Bands für ein gemeinsames Album zusammengetan: "#hmlr" heißt die Kollaboration – und macht ziemlich Spaß.
Selbstredend: Die Raplandschaft Deutschlands hat sich seitdem grundlegend verändert, ebenso ihre führenden Protagonisten und Geschäftsmodelle. Jan Delay macht mittlerweile albernen Partyrock, Max Herre zwischendurch lauwarme Singer/Songwriter-Mucke und sinistre, raubeinige Herrschaften mit einschlägiger Milieu-Erfahrung teilen sich das Zepter mit rappenden Pandabären. Weder Blumentopf noch Texta haben sich stilistisch davon sonderlich beeindrucken lassen. Alles nach wie vor Partysafari oder was?
"#hmlr" pfeift beherzt auf irgendwelche Anbiederungen oder Erneuerungen und kommt im Oldschool-Outfit daher. "Das hier is Classic Shit wie Adidas Superstars in meinem Schuhregal / Romeo und Julia, 'n Schotte mitm Dudelsack", heißt es im Titeltrack – und diese Ansage ist Programm. Schwanzvergleich, Waffenaustausch und Diss-Videos in dunklen Parkhäusern sollen die anderen machen, "#hmlr" lässt den guten alten Oldschool-Hip Hop mal eben so richtig hochleben und feiert sich selbst. Hier gehts nicht darum, wer den Längsten hat, sondern darum, die Hände in die Luft zu schmeißen und mal ordentlich Party zu machen – und das nicht ohne Selbstironie.
"#hmlr" ist aber auch interkultureller linguistischer Dialog: denn hier trifft Hochdeutsch auf den in der Bundesrepublik in Indie-Kreisen scheinbar derzeit sehr angesagten österreichischen Dialekt – wenngleich nicht den wienerischen. Texta stammen aus dem oberösterreichischen Linz. Und dieser Clash der Dialekte gibt dem streckenweise einen sehr kurzweiligen Beigeschmack, beispielsweise bei "Babyboombap".
"Sieben MCs, TNT, die Typen habens im Blut / Das beste Dream-Team seit Han und Luke": Texta und Blumentopf sind ein eingespieltes Team, werfen sich gegenseitig die Bälle zu anstatt gegeneinander anzuspielen. Es geht hier um "joined forces" und ums gemeinsame Spaßhaben - und was die beiden alteingesessenen Bands auch durchaus beweisen: man muss, auch wenn man schon Dekaden dabei ist, noch längst nicht altbacken #hmlr" ist kein Zusammenschluss aus monetären Gedanken und kein liebloses Feature-Album, sondern viel mehr ein Freundschaftsbeweis. Genreweisend, weltbewegend? Nein, um das gehts nicht. Aber ein HipHop-Album, das Spaß macht. Classic shit eben.
8 Kommentare mit 20 Antworten
Ich würd's pumpen, yo! Allerdings sind Texta so gar nicht mein Fall. Sind die Beats von Sepalot?
Nein, die meisten stammen von flip von texta. kommen aber bisschen anders als die texta beats der letzten beiden alben
Ein Album auf das Sodi gespannt gewartet hat, da hüpft sein Backpacker-Herz im Boom-Tschak-Takt und die Baggys cripwalken as fuck.
Wenn ein Backpacker laut ist,
kriegt der Backpacker auf das Maul, bis der Backpacker blau ist
Backpacker lauf jetzt,
deine Braut riecht im Ausschnitt wie das, was ein Backpacker auschwitzt!
Groß!
Dieser Kommentar wurde vor 9 Jahren durch den Autor entfernt.
"ausschwitzen" kommt nicht von "Auschwitz" und wird dementsprechend mit zwei "s" geschrieben.
Ist von Pillath, habs nur irgendwo kopiert
@lauti: bist du eigentlich schwul, oder wieso musst du mich in jedem lächerlichen zusammenhang erwähnen? btw. jeder weiss das DU derjenige bist für den dieses album überhaupt in frage kommt. reiss dich zusammen!
Eieiei, Sodi mit dem falschen Fuß aufgestanden. Nein, Digga, ich bin nicht schwul - habe das als Gag so geschrieben, weil DU sonst der erste bist der so einen Humbug bei solchen Alben über mich schreibt, obwohlich schon drölf mal kundgetan habe, dass die Töpfe mich heutzutage maximal latent interessieren. Also reiss DU DICH zusammen, Brudi, DU!
Und wer hier und im Chat monatelang über meine Mette schwadroniert sollte mit Schwul-"Vorwürfen" evtl. ein bisschen vorsichtiger sein, whut? Du weißt..
und schon wieder fängt er an seine mette zu thematisieren...is langsam mal gut, dude. alle wissen jetzt das du stahl in der büchse hast
Brudi... das war doch nur ein äußerst stichhaltiges Argument bzgl. Deinem Schwulen-Spruch. Wenn Du Dich jetzt wieder einkriegst und mal nen Gag auf Deine Kosten akzeptierst, ist alles wieder gut. Chill. Wünsche Dir noch nen schönen Tag!
Um den Scheiß gut zu finden muss man wohl aus dem Süden der Republik kommen.
Paar Beats sind in Ordnung, der Rest maximal unerträglich.
Is scho klar, du Saupreiss
wenn schon Münchens finest dann Igor k
Er hätte ein ganz großer werden können. In meinen Gedanken ist er es immer noch.
Ali As!! Und Raptile natürlich!
Karl-Marx-Ring 104!
Sexpistole Felix Krull, der Stemmer.
Ungehoert 1 Punkt.
Ah du liebes Bisschen. Die hätten auch zusammen mit Reen und Vintage-Dende verschwunden bleiben dürfen. Rap, den heute niemand mehr hören möchte. Völlig aus der Zeit gefallen.
Dann hör doch weiter deinen Piefke-Rap.