laut.de-Kritik
Dekadent cool, erhaben lasziv: ein schwüler Cocktail.
Review von Johannes JimenoIch kann Mark Ronson gar nicht genug danken. Mit seinem Überhit "Uptown Funk" brachte er Bruno Mars auf die Straße seiner wahren Bestimmung. Anders lässt sich nicht erklären, was der Hawaiianer auf "24K Magic" abreißt. Endlich verabschiedet er sich vom langweiligen Pop-Gedudel seiner Vorgängeralben und feiert ein berauschendes Fest mit 70s-Discofunk und 80s-Balladen. So lobe ich mir das!
Der Titeltrack gibt sogleich die Richtung für das ganze Album vor: sexy Dekadenz, tanzbare Grooves, unwiderstehliche Cheesyness und jede Menge gute Laune. Vergoldet mit Chromeo-Vocodereinlagen und Las Vegas-Glamour entsteht der Hit des Jahres. Mit dem anschließenden "Chunky" geht die Funkparty im Stile von Kool & The Gang weiter: Mars besingt seine unabhängige, toughe Lady, flankiert von spacigen Synthies.
Funk schlägt mitunter Haken wie ein Hase auf der Flucht. "Perm" fungiert als liebevolle Hommage an die großen Hits von James Brown. Bruno merkt man stets die (Woll-)Lust an, die aber nie zu schmierig oder gar obszön wirkt, sondern einfach cool rüberkommt. Wie sonst könnte er so geschmeidig den Ladys folgende Anleitung nahe bringen? "You need activate your sexy (activate your sexy) / Silky, smooth and snap (silky, smooth and snap) / Now lean with it (lean), throw a lil sheen in it (sheen) / Then pat, pat, pat 'til it's flat."
In diesem Bereich fühlt sich Mars wohl, da schöpft er aus dem Vollen und kann seinen Hang zum balladeskem Croonen frönen. "Calling All My Lovelies" wickelt den Hörer mit einer Mixtur aus den Isley Brothers und Luther Vandross um den Finger. Die Hook versprüht laszives Flair, die Falsett-Backvocals schmiegen sich aus dem Off an, der Beat tropft voller Sinnlichkeit. Wenn dann die Mailbox von Halle Barry den armen Bruno enttäuscht, verleiht dies den folgenden Zeilen noch mehr Bedeutung: "Pick up the phone, pick up the phone / 'Cause all this loving needs a home, oh."
Was macht Mars, wenn er eine seiner lovely Ladys nahe kommt? Es lässt den Marmorboden mit feinster italienischer Mode bedecken: "Versace On The Floor" ist DIE 80s-Schmonzette, in deren Schatten sogar Marvin Gaye vor Neid erblasst. Die Angebetete des Mannes aus Honolulu trägt nicht irgendetwas um ihren venusgleichen Körper, sondern es regnet Versace: "So, baby, let's just turn down the lights / And close the door / Oooh I love that dress / But you won't need it anymore / No, you won't need it no more / Let's just kiss 'til we're naked, baby." Dazu kommt ein cheesy Synthie-Solo, das so richtig schmachtet – der Prinz aus Zamunda ist real.
Irgendwann strengt so ein Leben an und es braucht eine zünftige Stärkung. Doch im Hause Mars gibt es keine schnöden Burger mit Pommes, sondern: "I'll rent a beach house in Miami / Wake up with no jammies / Lobster tail for dinner / Julio serve that scampi." In der Hook von "That's What I Like" demonstriert er der Liebsten sein Verlangen so verspielt, dass er als verschollener Bruder von Boyz II Men durchgeht.
Den Midas Touch hat Peter Gene Hernandez trotzdem nicht gepachtet: Zwei Stücke lassen sich nicht zu Gold verwandeln. "Straight Up And Down" ist ein ganz netter Nachklang des grandiosen "Versace On The Floor", bleibt in seiner Darstellung aber zu zaghaft. "Finesse" transportiert in seinen hektischen Strophen zu viel Energie, der Vibe kommt so nicht wirklich rüber. Bezeichnend dafür die Aussage Brunos im Rolling Stone, dass er an diesem Stück am längsten herumgewerkelt und es ihm die meisten Probleme verschafft habe.
Den übergroßen und ewigen Michael Jackson hört man im finalen "Too Good To Say Goodbye" heraus, wenn Mars umrahmt von Piano und Streichern seiner einzigen echten Liebe hinterhersingt. Die famose Produktion gleitet nie in den Kitsch ab, sondern schwingt sich engelsgleich mit einer Earth, Wind & Fire-Bridge zu einer mitreißenden Ballade auf.
"24K Magic" passt zu Mars wie der bekannte Arsch auf den Eimer. Seine dekadente Coolness addiert mit dieser cheesy Laszivität im Stile des 70s-Disco-Funk hüllen den den Hawaiianer in ein glitzerndes Kleid. So darf der Schmusesänger gerne weitermachen. Sowohl die Thematik als auch der musikalische Rahmen gehen konsequent durch das Album, und all das gelingt mit großer Smoothness. In diesem Sinne: "Sex by the fire at night / Silk sheets and diamonds all white." Oh yeah!
10 Kommentare mit 29 Antworten
huhu. sorrysorry. wer immer hier geschrieben hatte: wir haben den kommentar nicht aus böser absicht oder überhaupt aus gründen gelöscht.
die technik dreht gerade am rad.
vergebt uns - und reiche mir jemand eine axt, bitte.
Na toll Dani gerade mich musste es erwischen dabei war mein Post echt intelligent geraten
das wage ich zu bezweifeln
Richtiges Brett geworden. Kritik auch top, nur bei Finesse sehe ich das definitiv anders. Das Ding ist einfach ne geile New Jack Swing Nummer. Johannes, bitte mal Poison von Bell Biv Devoe hören. Bruno Mars zollt seinen Einflüssen Respekt und transportiert den Vibe ins Jahr 2016. Für mich das beste RnB Album dieses Jahr.
Auf dem Cover sieht der "Künstler" aus wie ein homosexueller Tanzlehrer, sowas kann man doch schon aus Prinzip nicht ernsthaft anhören..
Die Onkelz sind homosexuelle Tanzlehrer!
Das ist doch Unsinn. Die Mitglieder der Böhsen Onkelz sind allesamt noch echte Kerle und haben mit einem schmierigen Auspuffprinzen wie Bruno Mars nichts gemein.
gerade echte kerle wissen, dass es manchmal auch einfach heisse bruderliebe braucht ♥
Vielleicht meinst du Kameradschaft, jedoch geht es dabei natürlich um anderes, als die verwirrten Gelüste der Freunde des braunen Salons.
Der Unterschied zwischen den Onkelz und Bruderliebe ist der Gesichtsausdruck des einen, wenn ihm ein anderer in den Körper reinfährt ...
Gruß
Skywise
Den schrecklichen Unfall des armen Kevin in solch einen perversen Zusammenhang zu setzen, nur um einen schechten Witz zu machen, ist wirklich unter aller Sau. Du solltest dich schämen
@Kneipenrebell:
Tu ich doch gar nicht. Ich zeige nur das Verantwortungsbewußtsein und die Kameradschaft auf, die einzelne Mitglieder der Böhsen Onkelz für ihre Fans aufbringen. Einen fast tot gefahren? Hey, wir ham noch lange nich genug und nichts ist für die Ewigkeit.
Gruß
Skywise
@Skywise
Spar dir doch bitte deine unangebrachte Polemik. Der Unfall war für alle Beteiligten sehr schlimm. Kevin hat aus seinen Fehlern aber die richtigen Lehren gezogen und ist wieder vollständig rehabillitiert. Man muss auch mal verzeihen können.
Ich weiß aber nicht, was die Vergangenheit einer gestandenen Rockband mit den Gebaren des hier rezensierten Schokoladencowboys zu tun hat..
@Kneipenrebell:
Jo, wie oft war Kevin nochmal weg von den Drogen und war vollständig rehabilitiert? Am Arsch, da gibt es nix mehr zu verzeihen. Er hatte genug Chancen, er hat genug davon versaut, da scheiße ich auf irgendwelche angeblich "richtigen" Lehren, die er angeblich daraus gezogen hat. Noch nicht mal die Band hat ihre Lehren daraus gezogen, wenn sie sich immer noch dieselben abgehalfterten Lieder singt und genau dieselbe Show abzieht vor vor "Adioz", mit genau denselben hohlen Phrasen, mit genau demselben "wir gegen die da"-Gehabe. Die Band präsentiert sich genau so, wie sie sich davor gab, ohne darauf einzugehen, daß der Stachel im Arsch der Nation diejenigen über den Haufen zu fahren droht, die ihn am selbigen lecken. Alles so wie immer. Bis zum nächsten Unfall. Und der wird dann auch wieder verziehen werden, weil ja Kevin wieder völlig rehabilitiert ist. So kann's weitergehen. Nur die Besten sterben jung. Sie werden euch dabei unterstützen.
Gruß
Skywise
Ich möchte ja wirklich gerne mal wissen, woher dein krankhafter Hass gegen die Onkelz kommt. Das ist doch nicht mehr normal. Du verstehst anscheinend weder die Texte, noch worum es bei der Band geht. Bist du vielleicht auch Hobbyjournalist bzw gescheiterter Musiker, der einfach neidisch ist auf das, was die Onkelz in Jahrzehnten harter Arbeit erreicht haben? Fragen über Fragen..
@Kneipenrebell:
Welcher "Haß", bitte schön?
Die Texte verstehe ich schon, aber ich halte sie weder für gut noch für in irgendeiner Form authentisch. Und um was es bei der Band geht: Kohle. Um was denn sonst. Alles Andere ist doch Gerede und Masche.
Gruß
Skywise
ich hätte gerne etwas heiße bruderliebe von skywise ♥
außer das hier ist skywise in RL http://www.metalflirt.de/community/profil/…
dann nicht!
@dorque: habe noch nicht weiter drüber nachgedacht, aber so pussyhaft wie sich skywise hier immer gibt könnte er ja auch eine frau sein btw wieso gefällt dir die metal-gilf denn nicht? nachn par marillen könnte man da doch auch glatt mal rüberrutschen...auf alten schiffen lernt man segeln
@dorque:
Der Gag wird auch beim zweiten Mal nicht lustig.
Gruß
Skywise
Aber auch nicht weniger wahr
Auf jeden Fall der einzige spasti der ständig einen Gruss hinterlässt find ich total bescheuert
Gruss
Soisseshalt
Kommt doch mal zum wesentlichen. Kneipenrebells Zeit ist abgelaufen. Einer der offensichtlichsten Trollaccounts der laut-Ära!
Buh, ich will mein Geld zurück.
ACHTUNG!!! Nur am Black Friday!!! Kneipenrebells Mutter machts für Rotgeld!!! Besser schnell zuschlagen, ab morgen ist es, als ob man ne Salami in den Hausflur schmeisst!!!
Der Kneipenrebell scheint ein peinlich verblendeter Fanboy zu sein, wahrscheinlich grad 12 geworden oder so.
nein. kneipenrebell ist die von der laut.de redaktion angesetzte beschäftigungstherapie für Paranoid_Android und skywise, damit denen während der arbeit nicht langweilig wird
Genau das.
haben sie sich aber auch verdient !
Absolut.
Ich finde ja man kann Leute nicht ernst nehmen, die ein Album aufgrund eines (schlechten) Artworks nicht anhören...
Ich finde es einfach nur amüsant, wie Leute ihren Senf dazu geben. Vor allem, diejenigen, die behaupten Bruno Mars würde schmierig aussehen: hättest du ihn für 31 gehalten?
Lg Jaime
Ausrotten. Ausrotten. Ausrotten. :torquekmapfgesicht:
Ja, stimmt. Ein hübsches Kerlchen, nicht wahr?
Amtlich! "Treasure" und vor allem "Uptown Funk" haben ja schon gezeigt, was in diese Richtung möglich ist, und das Album löst es sein. Zwar hätte ich mir bei der Balladen-Dichte in der zweiten Hälfte noch ein oder zwei Nummern mehr mit dem Temperament des Titelsongs gewünscht, aber insgesamt kann ich dieser ironischen und zugleich konsequenten Verbeugung vor diversen Größen der 70er und 80er sehr viel abgewinnen.
9 Formatradiosongs.
Musik zum vergessen.