laut.de-Kritik
Heftiges Geknatter und abgefahrene Breaks.
Review von Michael EdeleWie ich schon in der Review zu The Agony Scene erwähnte, scheint die Metalcore-Szene in den Staaten mächtig zu boomen. Einen weiteren Beweis dafür treten Burnt By The Sun an, die mit ihrem zweiten Longplayer ein wirklich fettes Teil abliefern, das auch in good old Germany seine Freunde finden dürfte.
Im Gegensatz zum letzten Album geben sich die Jungs aber deutlich melodiebetonter und strukturierter, sprich eingängiger. Das wird den Extrem-Jünger der üblichen Relapse-Veröffentlichungen zwar weniger schmecken, aber man kann's ja nicht jedem Recht machen. Außerdem gibt "The Perfect Is The Enemy Of The Good" noch ausreichend auf die Nuss.
"Forlani" oder "180 Proof" warten beispielsweise mit ziemlich abgefahrenen Breaks und heftigem Geknatter auf und bringen die ein oder andere Gehirnwindung gehörig zum Schlingern. Hirn ist bei den Amis eh ein wichtiger Bestandteil und wird auch des öfteren gern benutzt, denn die Texte sind durchaus anspruchsvoll und mit etwas Mühe auch zu verstehen. Titel wie "Washington Tube Steak" oder "Pentagons And Pentagrams" sprechen neben den teilweise auftauchenden Sprachsamples eine deutlich Sprache.
Für orientalischen Flair sorgen BBTS dann mit dem Intro zu "Spinner Dunn", ehe sie im Song selbst immer wieder zwischen eingängigen Melodien und zähen Riffs hin und her wechseln. Dass den Kerlen aber nach wie vor einer am Sträußchen knuspert, beweisen die vollkommen dämlichen Geräuschkulissen, welche die Songs sechs, zehn und vierzehn ausmachen. Vor allem letzterer, welcher ein 40-minütiges Outro darstellt, indem es ein furchtbar witziges Tinituspfeifen auf die Lauscher gibt, ist an Stumpfheit kaum zu überbieten. Damit stehen auf der Uhr zwar über 70 Minuten, effektive Mucke gibt es aber gerade mal 'ne knappe halbe Stunde lang.
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