laut.de-Kritik
Dabei wähnte man die Belgier auf einem guten Weg ...
Review von Michael EdeleManchmal frag' ich mich, ob gelegentlich Bands zusammen im Proberaum sitzen und einmal ausprobieren wollen, ob man mit den banalsten Riffs eine CD füllen und das dann trotzdem als gute Musik verkaufen kann. Der Metalfan nickt ja eh alles ab ...
Ich bin immer noch fassungslos, wie sehr mich die neue Channel Zero-Scheibe enttäuscht. Nach dem echt starken Comeback mit "Feed 'Em With A Brick" wähnte ich die Belgier auf einem richtig guten Weg, der dann leider mit dem Tod von Drummer Phil Baheux kurz holprig wurde. Dennoch ging es weiter, auch wenn man sich anscheinend 'nen Viertklässler hinter die Schießbude gesetzt hat - oder die Platte an einem Samstagnachmittag noch schnell programmierte.
Warum Metal Blade jetzt ausgerechnet bei der noch nicht einmal lauwarmen Scheibe zugegriffen haben, wird mir für immer ein Geheimnis bleiben. Bereits der Opener "Dark Passanger" bietet unerträglichen 08/15-Power Metal mit einem unsäglich hohen Lala-Faktor. Klar, der Refrain geht ins Ohr, aber man will schon beinahe mitschunkeln. Ähnliches drängt sich immer wieder unangenehm ans Tageslicht, so auch im Titeltrack. Was die Herren uns da als Refrain verkaufen wollen, ist eine echte Frechheit!
Was sollen generische Songs wie "Digital Warfare"? Sowohl im Drumming als auch der Gitarrenarbeit bieten Channel Zero hier allerhöchstens Mittelmaß. "Electronic Cocaine" wäre gern episch und erreicht dieses Ziel im Refrain auch beinahe. Aber sind wir mal ehrlich: Sänger Franky De Smet Van Damme kommt über bemüht nie im Leben hinaus. Vom strunzlangweiligen Riff in der Strophe will ich gar nicht erst anfangen.
Das meiste auf "Kill All Kings" ist wirklich banalster Power Metal. Mit "Crimson Collider" versuchen sie dann zur Abwechslung, in die rockigeren Bereiche von etwa Soil vorzudringen, was mit Frankys Stimme einfach nicht funktioniert. Spätestens bei der Ballade "Brother's Keeper" sollte klar sein, dass der Mann kein Sänger mehr wird.
"Kill All Kings" ist ein durch und durch überflüssiges Album. Kein einziger Song zündet wirklich. Der Gesang bleibt absolut mäßig. Die Gitarren (und vor allem die Soloarbeit) wirken schnarchig und austauschbar, und die Drums stammen vom Jahrmarkt. Ich leg' jetzt wieder "Feed 'Em With A Brick" und leugne einfach, dass danach noch was kam.
2 Kommentare
leider gar net mehr so mein ding.als junger bursche hatte ich mir während meiner rockhardphase mal die "unsafe" von denen gekauft.die war sogar richtig gut und meilenweit von dem plastikmüll entfernt, der auf "kill all kings" geboten wird.früher war halt eben doch alles besser
Höre mir die Scheibe gerade an. Der Metal-Hammer-Rezensent lobte sie in den höchsten Tönen.
Da bin ich froh, dass man hier ebenfalls der Meinung ist, dass das übelster Einheitsbrei ist.
Der Gesang ist grausam. Schlechtes Englisch mit Ich-bin-fieser-Metal-Sänger-Gehabe.