laut.de-Kritik

Man kann eine Kackwurst nicht polieren, aber man kann sie in Glitter rollen.

Review von

Cradle Of Filth sind ganz offensichtlich in Veröffentlichungslaune. "Darkly, Darkly, Venus Aversa" ist gerade mal ein Jahr alt, das lange angekündigte Klassikalbum so gut wie fertig, doch zuvor gibt es mit "Evermore Darkly" noch einen Nachschlag zum letztjährigen Output.

Mit "Thank Your Lucky Scars" haben die Jungs nur einen einzigen neuen Song auf der Pfanne, doch die Alternativ-Versionen von "Forgive Me Father (I Have Sinned)", "The Persecution Song" oder "The Spawn Of Love And War" sind nicht uninteressant. "Lilith Immaculate" ist in einer längeren Version mit ausgedehntem Mittelteil zu hören und Anthrax-Klampfer Rob Caggiano hat "Forgive Me Father" in einer weiteren Version einen Trance-Einlauf verpasst.

Mit Sicherheit Geschmacksache und auch die 'Midnight In The Labyrinth' Breadcrumb Trail'-Version (wtf?) von "Summer Dying Fast" trifft möglicherweise nicht jedermanns Geschmack. Aber sei's drum, die EP legt man sich wohl hauptsächlich wegen des Sammlerwertes und der beiliegenden DVD zu. Für Fans empfehlenswert dürfte die Dokumentation der letzten Tour durch den europäischen Osten und Russland sein.

Übermäßig ernst nehmen sich Cradle Of Filth auch nach Danis Ernennung zum Lord nicht. Das macht sie sympathisch und man ist geneigt, den Worten des Sängers aus der Einleitung Folge zu leisten: "Sit back, turn your mind off and enjoy."

"Man kann eine Kackwurst nicht polieren, aber man kann sie in Glitter rollen" - so der Title der Tourimpression - ist fast schon das Geld wert. Hinzu kommt, dass das Ding wirklich unterhaltsam ist. Touren kann über weite Teile stinklangweilig und anstrengend sein. Cradle verpackenaber interessante Bilder mit kurzen Interviewszenen, Liveschnippseln und dem typischen Gelaber zu einem kurzweiligen Vergnügen.

Man lernt ein wenig die einzelnen Musikern kennen. Die stehen ihrem Frontmann in Sachen Sympathie kaum nach. Als Geburtstagssänger macht allerdings keiner von ihnen was her. Man fragt sich aber auch, warum einer der Tourbegleiter ständig sein Gesicht verpixeln und die Stimme verfremden lässt. Ist dem Kerl das peinlich, mit Cradle gesehen zu werden oder darf der offizielle nicht außer Landes?

Neben dem offiziellen Video zu "Lilith Immaculate" ist auch der Auftritt auf dem belgischen Graspop Festival vom Sommer dieses Jahres zu sehen. Dabei lässt sich zum einen feststellen, dass die Gitarristen in ihren Soli immer noch gern daneben greifen, zum anderen aber, dass Keyboarderin Caroline Campbell ihre Gesangspart live ähnlich souverän wie auf CD bringt.

Trackliste

  1. 1. Transmission From Hell
  2. 2. Thank Your Lucky Scars
  3. 3. Fogive Me Father (I Have Sinned) - Elder Version
  4. 4. Lillith Immaculate (Extended Length)
  5. 5. The Persecution Song - Elder Version
  6. 6. Forgive Me Father (I'm In A Trance)
  7. 7. The Spawn Of Love And War - Elder Version
  8. 8. Summer Dying Fast (Midnight In The Labyrinth' Breadcrumb Trail
  9. 9. Lilith Immaculate (Video)
  10. 10. You Can't Polish A Turd But You Can Roll It In Glitter Documentary
  11. 11. Graspop Performance 2011

Preisvergleich

Shop Titel Preis Porto Gesamt
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Cradle of Filth – Evermore Darkly €12,95 €3,00 €15,95
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Cradle of Filth – Evermore Darkly €13,95 €3,00 €16,95

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Cradle Of Filth

Sussex in England hatte in früheren Jahren, genau wie das US-amerikanische Salem in New England, einen traurigen Ruf als Stadt mit einem ausgeprägten …

2 Kommentare