laut.de-Kritik
Hart pumpendes Futter für die Plattenspieler.
Review von Daniel StraubMit "The Joint" gab uns der Wahl-Berliner DJ Emerson im Dezember bereits einen Vorgeschmack auf sein jetzt veröffentlichtes Album "Suck My Deck". Straighte Basslines, trocken rockende Funkiness und prägnante Vocalsamples charakterisieren den Sound des Kiddaz FM Label-Chefs, der mit "Suck My Deck" gleich mehrere Dancefloortools in Stellung bringt. Für alle CD-Käufer legt DJ Emerson noch einen Bonus bei. Der zweite Silberling arbeitet den Kiddaz FM Backkatalog in gemixter Form auf.
Mit seinem Debüt auf Albumlänge verblüffte DJ Emerson 2001 die Technogemeinde. Schnell sprach es sich herum, dass "Kidd Rock" aus dem täglichen Produktionsallerlei herausragte, und so fand der Longplayer den Weg in die DJ-Cases von Monika Kruse, Umek oder DJ Rush. Das kam einerseits DJ Emerson selbst zu Gute, der sich in der Folge kaum über mangelnde Bookings beschweren konnte. Zudem bekam sein Label Kiddaz FM einen klangvollen Namen im internationalen Club-Business.
Der Club bleibt auch auf "Suck My Deck" der Hauptbezugspunkt des gebürtigen Bajuwaren DJ Emerson. Straight rollen die Four-To-The-Floor-Beats, tief brummen die Bassläufe auf "Suck My Deck". Natürlich darf auf dem Album "The Joint" nicht fehlen, das als 12" bereits ausgekoppelt wurde und dank des Vocalsamples auf einen hohen Wiedererkennungsfaktor setzen kann, auch wenn der Track insgesamt zu den eher schwächeren des Albums zählt und für meinen Geschmack gerade wegen des plakativen Samples eher plump daher kommt.
Auf der CD kommt der "The Joint"-Remix von Emersons Partner-in-Crime J. Breaker als Bonustrack ebenso zu Ehren, wie eine ganze Reihe anderer Stücke, die sich nicht auf der Vinylversion finden. Wie zum Beispiel "Fat Load", der Track mit dem vielleicht größten Hitpotential auf "Suck My Deck".
Dessen "Pump Up The Jam"-Sample animiert, mit zielsicherer Hand eingesetzt, zum Tanzbein schwingen und Mitsingen. Ein prima Clubtool. Wie übrigens die meisten Tracks auf "Suck My Deck", die allesamt einer funktionalen, auf die Bedürfnisse der Tanzfläche zugeschnittenen, Logik gehorchen. Die Krone "Bester Track des Albums" darf sich ohne Zweifel "Body Work" aufsetzen, das mit astreinem Technofunk keine Wünsche offen lässt.
Auf der zweiten CD mixt sich DJ Emerson solide durch das Kiddaz FM Programm. Neben den einschlägig bekannten Namen wie Emerson selbst, Holgi Star oder Marco Remus kommt auch Spaniens Leandro Gamez, der sich mit fetten Releases auf Intec, Fieber, Phont und Superbra einen Namen gemacht hat, zu Ehren. Einzelne Tracks von Produzenten, die sich nicht im Kiddaz FM Artist-Roster wiederfinden, wie Tok Tok, lockern den meist hart pumpend nach vorne gehenden Mix auf.
Mit "Suck My Deck" stellt DJ Emerson einmal mehr reichlich Material für den Peak-Hour-Einsatz in den Clubs bereit. Dass die Tracks auch wirklich zünden, demonstriert er mit dem beiliegenden Mix gleich selbst. Einmal mehr zeigt das Berliner Label Kiddaz FM, dass kompromisslos rockende Dancefloorsmasher nicht ausschließlich von DJ Rush oder Gayle San kommen müssen.
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