laut.de-Kritik
16 Tracks zwischen Dub, Hip Hop, Grimey Rap und Roots-Reggae.
Review von Julian FischerAuf dem Cover versichert der DJ und Produzent bereits: "You Nah Haffy Worry". Und damit soll er recht behalten. 16 Tracks irgendwo zwischen Dub, Hip Hop, Grimey Rap und Roots-Reggae liefert Vadim ab, und auch die Features können sich hören lassen: Von Legenden wie Max Romeo und Earl 16 über die zur Zeit überall präsenten französischen Musiker Pupajim und Big Red bis hin zu Newcomern ist auf der Platte alles vertreten.
Deshalb ist "Dubcatcher 2 - Wicked My Yout" eben kein klassisches Dub-Album, sondern eine musikalische Verjüngungskur, die trotzdem Bezug zu ihren Wurzeln nimmt. Oder wie es DJ Vadim selber ausdrückt: "In fact this is more then just a reggae record. This is retro but also forward thinking. Think Massive Attack's first album vs. Wiley. Sly'n Robbie vs J Dilla".
Der Opener "Fussin N Fighting" kommt musikalisch im klassischen Roots-Gewand und lässt die Vielfalt des Albums noch nicht erahnen. Einzig das Ende des Songs überrascht, wenn DJ Vadim eine kleine Jungle-Version des Stückes anhängt.
Doch schon in "Sometimes" offenbart sich die versprochene Mischung aus "retro and forward". Ein dubbiger Beat trifft auf Raps von Inja und auf Trompeten, die für den nötigen Latin-Flavour sorgen.
Die Trompeten scheinen es dem Londoner angetan zu haben. Bei "Shine Ya Light" kommen sie wieder zum Einsatz. Der Kontrast zwischen der tiefen, bassigen Stimme von Syross im Vers und der souligen Hook von Graziella Affinata macht den Song rund. Auch hier liefert DJ Vadim beim Outro des Songs wieder einen kleinen Jungle-Remix, was dem Album einen gewissen Mixtape-Charakter verleiht.
Für die klassischen Tunes ist Max Romeo mit an Board. "Judgement" ist definitiv der dubbigste Sound des Albums. Echos wohin man hört, dazu rappt Abstract Rude über den dubbigen Beat. Trompeten gibt es natürlich wieder gratis dazu.
An Frankreich kommt derzeit kein europäischer Reggae-Artist vorbei. Deshalb verwundert es auch nicht dass es auf "Dubcatcher 2" nur so von französischen MCs wimmelt. Der Einfluss von Stand High Patrol bei "Originator" ist kaum zu überhören. Daddy Cookiz verpasst der Nummer einen französischen Part und Dynamite MC kickt ein paar Rhymes im Double-Time-Style.
Taiwan MC, der gemeinsam mit Courtney Melody bei "Ruling Sound" zu hören ist, kennt man unter anderem von Chinese Man. Der satte Bass und der Part von Taiwan MC machen den Song zu einem der stärksten des Albums. "Rub-A-Dub-Style|Wicked And Wild".
Zusammen mit Big Red serviert Vadim bei "Inner Lite" einen Steppas-Beat, den er mit Jungle-Drums unterlegt. Im Refrain verpasst Pupajim, alias Mr. Stand High Patrol dem Song seine eigene, unverkennbare Note. Die Kombination aus Dub und Jungle-Breaks reflektiert die beiden unterschiedlichen Styles der MCs.
Mit "Dubcatcher 2 - Wicked My Yout" erfindet DJ Vadim das Rad nicht neu, sorgt aber zumindest dafür, dass es sich weiter dreht. Die Qualität der Features überzeugt genau so wie die Produktion und macht die Platte zu einer absolut runden Sache.
2 Kommentare mit 2 Antworten
"16 Tracks zwischen Dub, Hip Hop, Grimey Rap und Roots-Reggae."
Soll das ein Versuch sein, keine_Ahnung und den Luksoropulous Typen wieder zu reanimieren?
Ungehört 1/5.
Ungehört find' ich aber gemein
iz hier standard ungehört zu verreißen und gemein zu sein