laut.de-Kritik
Eine klare Linie und viel Stehvermögen.
Review von Daniel StraubIn der Frankfurter Clubszene behauptet sich nur, wer gutes Programm bietet. Schließlich ist wohl nur in Berlin die Konkurrenz noch stärker. Das Monza kann sich seit Jahren über einen exzellenten Ruf unter den Clubbern freuen. Das mag damit zusammen hängen, dass hier eine zeitlang DJ T. für das Booking verantwortlich war. Mit seiner feinen Wahl der DJs und Live-Acts hat er den Club überhaupt erst fit für die erste Liga gemacht.
Im vergangenen Jahr nun folgte der nächste Schritt in der Monza-Erfolgsstory. Das Clubkonzept wurde auf die Partyinsel Ibiza exportiert. Nirgends auf der Welt ist während der Sommermonate die Konkurrenz größer als dort. Wer sich hier behaupten will, der braucht qualitativ gute Acts, eine klare Linie und viel Stehvermögen. Die jährliche Compilation zum Partysommer dokumentiert die Qualität der Acts genauso wie die klare Linie der Verantwortlichen.
Nach der britischen Newcomerin Heidi ist es mit DJ T. und Damian Lazarus nun an zwei etablierten Größen, die "Monza Club Ibiza Compilation Vol. 2" zu mixen. Für die erste CD hat sich Crosstownrebels-Labelchef Lazarus an den Mixer gestellt. Knapp zehn Mix-CDs hat er seit 2002 aufgenommen, darunter die gefeierten "Rebel Futurism"-Compilations sowie ein Set für die bekannte "Bugged Out"-Serie, in der auch schon Miss Kittin zu hören war.
Im Vereinigten Königreich eilt Lazarus der Ruf voraus, die angesagtesten Underground-Tracks zu spielen. Und auch für die Monza-Compilation kann man sich über die Sound-Auswahl nicht beschweren. Mit Nathan Fake, Pier Bucci und Dennis Ferrer machen drei hinlänglich bekannte Produzenten den Auftakt. Danach sind mit Efdemin und Patrick Zigon zwei Newcomer zu hören. "Just A Track" von Efdemin ist nicht nur bei Damian erste Wahl. Der Track wird zurzeit von einer ganzen Reihe bekannter DJs gespielt.
Auch bei Patrick Zigon geht es momentan kontinuierlich nach oben. Gerade erst mit einem Remix von Guy Gerbers "Sea Of Sand" in Erscheinung getreten, ist "Mental Draining" sein bislang bestes Release. Ein Namen, den man im Gedächtnis behalten sollte. Mit Jamie Jones, Phonique, Snax und Henrik Schwarz entwickelt Lazarus seinen Mix zwischen Minimal und House konsequent weiter. Mixtechnisch und was die Trackauswahl angeht vielleicht nicht ganz so auf der Höhe wie andere Lazarus-Mixe, dafür ist die erste Monza-CD in jedem Fall sehr guter Standard.
Gleiches lässt sich auch über den zweiten Teil sagen, den Get Physical-Macher DJ T. mixt. Solide Trackauswahl, die mit Martin Landsky, Matthias Tanzmann, DJ Koze und Claude VonStroke einige bekannte Produzenten auffährt. Gleichzeitig sind auch einige unerwartete Stücke zu hören. Gleich der Opener Max Berlin mit dem wavigen Track "Elle & Moi" entpuppt sich als Highlight der gesamten "Monza Club Ibiza Compilation Vol. 2".
Ähnlich wie Damian Lazarus richtet sich DJ T. in der Schnittmenge von House, Minimal und Techno ein. Insgesamt hält DJ T. die Zügel jedoch ein wenig straffer in der Hand. Das macht den Mix eher zurückhaltend, ja beinahe schon nachdenklich. Da passt es bestens, dass Pantha Du Prince den Schlusspunkt unter "Monza Club Ibiza Compilation Vol. 2" setzt.
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