laut.de-Kritik
Der britische Pop-Überflieger enttäuscht auf ganzer Linie.
Review von Kai ButterweckDan Black ist ein Tausendsassa: Sänger, Multiinstrumentalist, Produzent und ehemaliger Kunst-Student in einem. Solche Menschen gehören natürlich nicht hinter die Kasse eines Supermarktes, sondern auf die Titelseiten einschlägiger Musik-Gazetten.
Das sieht Dan Black genauso, und so kleckert er auch nicht mit Worten, sondern aalt sich stattdessen in Großspurigkeit: "Das, was ich mache, geht weit über die Musik hinaus. Ich will ein ganzes Universum erschaffen", posaunt es aus ihm heraus. Mit "((UN))" präsentiert das ehemalige Mitglied der Alternative-Rocker The Servant nun sein Solo-Debut.
Die groß angekündigte Crossover-Melange aus Pop, Rock, Rap und R'n'B entpuppt sich allerdings mit zunehmender Spieldauer als laues Lüftchen, das den pompösen Ankündigungen des Protagonisten nur selten gerecht wird.
Der Opener "Symphonies" läutet den Pop-Art-Reigen zwar mit chilligem Beat, zartem Streicherteppich und eingängigen Melodiebögen vielversprechend ein, bildet letztlich aber nur ein Strohfeuer in einem ansonsten leblosen und einschläfernden Gesamtpaket.
Das Prädikat "Sänger" verdient sich Dan Black am ehesten noch mit den Songs "U + Me" und "Let Go". Hier bricht er kurzzeitig aus seinem festgefahrenen und ausdruckslos präsentierten Gesangsschema aus und wagt sich in höhere Stimmlagen, womit er für kurzes Aufhorchen sorgt. Insgesamt plätschern die lieblosen Midtempo-Beats, die wahllos eingestreuten Loops und die Synthie-Flächen aber gehaltlos an einem vorbei.
Dan Black hatte sich viel vorgenommen. Das musikalische Erbe von David Bowie, Björk und Prince wollte er in Einklang bringen und daraus einen eigenen Cocktail aus Innovation, Originalität und Glaubwürdigkeit mixen. Der löbliche Vorsatz scheitert und hinterlässt eher einen bescheidenen Eindruck.
Mit großen Worten angekündigt, lässt Dan Black auf seinem Solo-Debüt lediglich kleine Taten folgen: "Wenn es darauf ankommt, möchte ich lieber abgrundtief nerven als andere zu langweilen", so der Brite. Der Schuss geht mit "((UN))" nach hinten los, denn so richtig nerven tut der Inhalt nicht.
2 Kommentare
Bei 'Symphonies' muss ich sofort an 'Umbrella' von Rihanna denken. An sich sind ein paar anständige Songs dabei aber es klingt doch alles zu gleich.
Da wart ich lieber aufs neue Oh Land Album für grossartigen Elektro Pop.
ich an Good Life von One Republic ^^