laut.de-Kritik
Die Finnen regieren nach wie vor mit der groben Axt.
Review von Michael EdeleDas mittlerweile fünf Jahre alte Album "Doomsday Comfort" war mein letzter Kontakt mit Deathbound. Damals ging die Truppe um Shouter Kai Jaakkola noch deutlich grindcorelastiger zu Werke. Eine Verschiebung in Richtung Death Metal ist nun durchaus spürbar, wobei vor allem die Entombed-Variante Laune macht.
Bevor jetzt Missverständnisse aufkommen: Die Finnen regieren auch auf "Non Compos Mentis" nach wie vor mit der groben Axt und geben in Nummern wie "The Process Of Destruction" oder dem Titeltrack ordentlich Gas. Dennoch hat die rasende Geschwindigkeit als stilprägendes Element ausgedient.
Schleppende Sachen sucht man zwar nach wie vor vergebens, doch auch im Uptempo-Death Metal lässt sich anscheinend gut arbeiten. Vor allem, wenn man immer mal wieder auf groovige Sachen in Entombed-Stil zurückgreift.
Klar, Napalm Death zitiert man auch immer wieder gern und ein paar Voice-Samples gegen Ende des Albums sind auch nicht wirklich innovativ. Aber darum geht es bei der Scheibe wohl auch gar nicht. 14 Songs, von denen gerade der Opener mal die 3-Minuten-Marke knackt und das auch nur wegen einem - für Deathbound-Verhältnisse - elegischen Intro.
"Non Compos Mentis" ist einfach ein cooles Death Metal-Album, das gerne mal im Grindcore wildert, vor rockigen Einsprengseln wie in "Free Shackles For Everyone", "A Better Tomorrow" oder dem genialen "Death Comes For A Visit" nicht zurück schreckt und einem gepflegt die Rübe um den Hals dreht. Wer sowas gelegentlich braucht und sich damit zufrieden gibt, sollte zugreifen.
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