laut.de-Kritik
Schönes Debütalbum des Clann Zú-Sängers.
Review von Giuliano BenassiSeine Stimme besitzt eine Intensität, die den Zuhörer von der ersten Note an aufhorchen lässt. Erinnerungen an Jeff Buckley und Antony & The Johnsons kommen auf, verschwinden jedoch bald wieder. Declan De Barras Musik ist eigen, Vergleiche sind nicht einfach zu ziehen.
Nach dem Ende von Clann Zú hat der Ire beschlossen, auf Solopfaden zu wandeln. Wie das vorliegende Debütalbum zeigt, war die Entscheidung richtig: Er hat sich vom schweren, zu eng geknüpften Klangteppich seiner Band befreit und lässt sein Organ nun voll zur Geltung kommen.
"Song Of A Thousand Birds" hat er "mit allem gemacht, was ich erbetteln, ausleihen oder stehlen konnte. Ich habe wahnsinnig viele Stunden in einem Animationsstudio gearbeitet, um Mikrophone und Ähnliches zu kaufen. Dieses Album ist alles, was ich in den letzten Jahren gegessen, getrunken und geschlafen habe", schreibt er auf seiner Homepage.
Die Aufnahmen haben stattgefunden, wo immer sich eine Gelegenheit ergab, in fremden Wohnungen oder auch in verlassenen Gebäuden. Begleitet haben ihn Musiker der irischen Undergroundszene, wobei vor allem ein schweres Cello und verschiedene Zupfinstrumente auffallen. Im Mittelpunkt steht De Barra, der von Liebe, aber auch von Politik und sozialen Missständen singt.
Das Ziel war nicht, Wohlklang zu schaffen. Die Stücke folgen nicht klassischen Songstrukturen, die Stimme reicht von tiefem Brummen bis hin zu kreischendem Falsetto. Mit "Blackbird Song" gibt es zwar eine Singleauskopplung, das Lied ist aber ebenso chartunkompatibel wie der Rest des Materials. Erfolg spielt eine wesentlich kleinere Rolle, als die Aufmerksamkeit des Hörers zu erreichen.
"Song Of A Thousand Birds" ist kein Album, das sich sofort erschließt. Nur langsam sinkt es ein und entfaltet sich. Wer etwas Geduld mitbringt, kann sich dafür an außergewöhnlich intensiver Musik erfreuen.
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