laut.de-Kritik
Gemütliches Club-Statement des Schweizer Techno-DJs.
Review von Daniel StraubAls DJ hat der Schweizer Sam Geiser alias Deetron den Grundstein seiner Karriere gelegt. Ende der 90er Jahre gehört er zu den Residents im Zürcher Rohstofflager. Mit seinem traditionsverbundenen Techno macht er sich schnell einen Namen an den Turntables. Einen guten Eindruck davon vermittelt die CD "In The Mix" aus dem Jahr 2002. Dennoch dauert es weitere sechs Jahre, bis nun mit "Fuse Presents Deetron" eine weitere Mix-CD erscheint.
Für Qualität bürgt hier nicht nur der Name Deetron mit seiner langjährigen Erfahrung als weltweit gebuchter DJ, sondern gleichzeitig auch Belgiens Top-Techno-Club Fuse.
Deren Macher veröffentlichen seit 1999 regelmäßig Sets ihrer Lieblings-DJs. Dabei lassen es die Belgier gemächlich angehen. Und so findet man beim Blick in die Fuse-Diskographie bislang lediglich sieben Mix-CDs.
Die Namen Dave Clarke, DJ Hell, Technasia, Joris Voorn, Steve Bug, Shinedoe und Adam Beyer sprechen jedoch für sich. In diese illustre Schar reiht sich nun Deetron ein, der den Vergleich mit den Fuse-Vorgängern nicht scheuen muss.
Gekonnt spannt der Schweizer in seinem Set den Bogen von den Anfängen elektronischer Clubmusik in Chicago und Detroit bis hin zu aktuellen Produktionen.
Die stattliche Anzahl von insgesamt 25 Tracks zeigt, dass Deetron seiner Vergangenheit als fingerfertiger DJ, der alle zwei Minuten einen neuen Track spielt, auch 2008 treu bleibt.
Neu hingegen sind die vielen Techno-Soul-Referenzen, die beispielsweise mit Tracks von Henrik Schwarz/Âme/Dixon und Adam Marshall im Set aufblitzen.
Zwischendurch drückt der Schweizer mit Schiebern wie "Kairo" von Spacetime Continuum oder "Eyes Wide Open" von Radio Slave aufs Tempo.
Die kompromisslose Fahrt führerer Jahre nimmt das Set aber zu keinem Zeitpunkt auf. Aus der fein austarierten Zusammenstellung spricht vielmehr die ganze Erfahrung eines DJs, dem es auf "Fuse Presents Deetron" gelingt, musikalischen Anspruch, clubbige Glaubwürdigkeit und gemütliches Home-Listening in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen.
Den passenden Schlusspunkt setzt deshalb der der Acid-House-Track "Future" vom britischen Produzenten Mr. Monday.
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