laut.de-Kritik

Der Fear Factory-Gründer lehrt seine alte Band das Fürchten.

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Es hat ein paar Jahre gedauert, aber nun meldet sich der geschasste Fear Factory-Gitarrist und Co-Gründer mit seiner neuen Band Divine Heresy zurück. Während sich seine alte Truppe auf deren letzten Album "Transgression" erschreckend zahnlos zeigte, schlägt einem "Bleed The Fifth" die Hauer nicht nur ins Fleisch, sondern bis auf die Knochen.

Ein kurzer Schuss zur Begrüßung, und schon knüppelt einem der Titeltrack wie ein weiteres Geschoss um die Ohren. Mit Tim Yeung (Vital Remains/Hate Eternal) hat er einmal mehr ein wahres Monster an den Drums dabei, der sich vom Stil aber doch deutlich von Raymond Herrera unterscheidet. Was die Gitarrenarbeit von Dino angeht, ist die nicht sonderlich weit von den alten Fear Factory-Sachen weg. Das ist aber auch alles andere als ein Nachteil, gab's damals doch herrlich schön auf die Fresse. Bei Divine Heresy geht es stellenweise sogar noch heftiger zur Sache.

Für "Failed Creation" packt Sänger Tommy Vext, zum ersten Mal seine klare Singstimme aus. Anstatt damit aber lang in der Gegend rumzuträllern, kotzt er sich weitgehend lieber richtig aus, und das mit jeder Menge Power auf den Lungenflügeln. Selbst bei den derben Sachen zeigt sich der Shouter sehr variabel und passt sich den Vorgaben seiner Mitmusiker hervorragend an. Neben absoluten Nackenbrechern der Marke "Impossible Is Nothing" (hätte auch auf "Soul Of A New Machine" Stehen können) oder "Rise Of The Scorn", gibt es aber auch kleine, aber feine Abwechslungen im Sound.

Gerade letztgenannter Song überrascht plötzlich mit ein paar leisen Akustikgitarren, die sich klammheimlich zwischen heftigstes Gebretter einschmuggeln, und auch ein paar tolle Gesangslinien von Tommy. Der trumpft im abschließenden "Closure" stimmlich noch mal ganz groß auf und zeigt, dass er ein wirklich guter Sänger ist, der sich hinter einem Burton C. Bell oder einem Howard Jones nicht verstecken muss. Damit mag er den ein oder anderen aus der Extremhärtner-Fraktion vielleicht abschrecken, aber das kann man mit Sicherheit verschmerzen.

Man darf wirklich gespannt sein, ob und wie sich Fear Factory nach dieser Vorlage ihres Ex-Gitarristen noch mal regen werden. In Sachen Power lässt "Bleed The Fifth" den lauen Furz "Transgression" jedenfalls meilenweit hinter sich.

Trackliste

  1. 1. Bleed The Fifth
  2. 2. Failed Creation
  3. 3. This Threat Is Real
  4. 4. Impossible Is Nothing
  5. 5. Savior Self
  6. 6. Rise Of The Scorned
  7. 7. False Gospel
  8. 8. Soul Decoded (Now And Forever)
  9. 9. Royal Blood Heresy
  10. 10. Closure

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