laut.de-Kritik
Entspannt, verspielt und groovy.
Review von Giuliano BenassiManchen Menschen gelingt es, entspannt zu bleiben – egal, wie viel sie um die Ohren haben. Unter ihnen scheint Donavon Frankenreiter noch einmal auf einer eigenen Stufe zu stehen. Mit 35 ist er nach wie vor ein erfolgreicher Profisurfer, der von einem Kontinent zum nächsten jettet. Zuhause in Kalifornien hat er eine Frau und zwei kleine Kinder, mit dem vorliegenden dritten Album kommt nun auch seine musikalische Karriere vollends in Gang. Wie schafft er das nur?
Von Stress ist auf der Platte jedenfalls nichts zu spüren, im Gegenteil. Rhythmisch betont und fröhlich begleiten mehrere Akustikgitarren, Bass, Schlagzeug und eine Orgel Frankenreiters hohe, heisere und unaufgeregte Stimme. "Schau nicht zurück, das hilft nicht. Schau nicht in die Zukunft, denn kaum jemand wird dich verstehen. Was du brauchst, könnte genau vor dir liegen." Und das wäre: Leben, Liebe und Lachen, wie viele Stimmen im Refrain unterstreichen.
Die Beteiligten haben in den Sunset Studios in Los Angeles offenbar viel Spaß gehabt, wobei auch die eine oder andere Überraschung zustande kam. Darunter die Begleitung durch Bläser, Geigen und eine Mariachi-Gruppe in "Your Heart". Die Idee geht auf Produzent Joe Chiccarelli zurück, der unter vielen anderen schon mit Frank Zappa, U2 und The Raconteurs gearbeitet hat. Seine Einfälle schmücken Frankensteins Stil, geprägt von einem 70s-Groove, mit originellen Elementen, die einen deutlichen Qualitätssprung im Vergleich zum zweiten Album "Move By Yourself" (2006) bewirkt haben.
Obwohl Jack Johnson diesmal nicht ausgeholfen hat, kann sich die Liste der Gäste sehen lassen. Allen voran Ben Harper und G. Love, die auf den zwei zentralen Stücken des Albums zu hören sind: "Sing A Song" und "Pass It Around". "Stell dir eine Welt vor, in der die Leute zusammen leben und sich nicht streiten. Tue, was für dich richtig ist und ich tue, was für mich richtig ist. Reiche die Botschaft weiter", heißt es im Titeltrack.
Bei vielen Anderen müsste man solche Worte als Wischiwaschi abtun, Frankenreiter nimmt man sie aber gerne ab, denn sein ganzes Wesen strahlt Gelassenheit und Nächstenliebe aus. Wie auch seine Musik. Zwar ist der eine oder andere Moment dabei, der doch etwa zu schnulzig geraten ist, etwa "Mansions On The Sand" und "Come Together", doch die seien ihm verziehen. Denn "Pass It Around" ist so etwas von entspannt, verspielt und groovy, dass es ein Genuss ist.
3 Kommentare
Das Album kommt schon fast an die Jack Johnson Alben dran Einfach nur super chillig zum in der Sonne rumliegen (: 5/5 Punkte von mir!
Ich hab mich grad beim reinhören gefragt, ob "Donavon Frankenreiter" der bürgerliche Name von Jack Johnson ist
So wie Stephen King und Richard Bachmann.
Der perfekte Klon, sogar das Privatleben ist das selbe.
Naja. Kann nicht schaden. Jack Johnsons kanns ja kaum genug geben.
seh ich ja ganz ähnlich.