laut.de-Kritik

Die Hessen machen Metallica Konkurrenz ...

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Nachdem es im Februar schon einen Vorgeschmack aufs neue Album in Form der EP "King Of Fools" gab, legen Edguy jetzt mit ihrem siebten Longplayer "Hellfire Club" nach. Wie auf dem Vorgänger "Mandrake" auch haben sie wieder einige Überraschungen parat.

Das ist mal wieder eine Platte, bei der ich 100%ig von den Lesern überstimmt werden. Ich war noch nie ausgesprochener Edguy-Fan und werde es wohl auch nicht mehr werde. Was aber nichts an der Tatsache ändert, dass "Hellfire Club" (gibt's den Laden in London eigentlich noch?) eine richtig gute Metal-Scheibe geworden ist. Ihre Fähigkeiten als Songwriter haben Edguy schon oft genug unter Beweis gestellt, und die Zeiten, in denen Sänger Tobias Sammet noch auf Unterstützung bei den Vocal-Arrangements zurückgreifen musste, sind auch schon lange vorbei. Zwar müssen die Erwartungen der Fans nach "Mandrake" enorm gewesen sein, aber das stecken die Hessen locker weg.

Mit dem Opener "Mysteria" heizen die Jungs schon kräftig ein und machen Lust auf mehr. Der Snare-Sound des anschließenden "The Piper Never Dies" trübt die Freude aber schon etwas. Ist der Konkurrenzkampf um den beschissensten Drum-Sound eröffnet? Das wird knapp zwischen Metallica und Edguy. "We Don't Need A Hero" bzw. "Under The Moon" sind klassische Speed-Granaten und "Down To The Devil" ein typischer Midtempo-Stampfer. Die Video-Single "King Of Fools" dürfte inzwischen ja schon bekannt sein und sich in den einen oder anderen Gehörgang gebohrt haben.

Während sich an "Lavatory Love Machine" die Geister wohl wieder scheiden werden (igitt, die sind ja witzig), steht mit Navigator ein kleines Juwel auf dem Album, bei dem einige Protagonisten aus der Aina-Oper zu hören sind, an der auch Tobi teilnahm. Auch im "Hellfire Club" werden ruhigere Töne angeschlagen, und zwar bei "Forever" und bei "The Spirit Will Remain", wo nur das Orchester Tobis Stimme unterstützt - ab sofort sind keine Zweifel mehr an den Fähigkeiten des Mannes erlaubt.

Durch ihre kräftige Medienpräsenz werden ein paar Unverbesserliche der Band vielleicht den Ausverkauf vorwerfen. In Zeiten, in denen sogar Motörhead bei Stefan Raab und Oomph! bei The Dome auftreten, kann man sich aber auch Edguy bei der McCharts-Show reinziehen.

Trackliste

  1. 1. Mysteria
  2. 2. The Piper Never Dies
  3. 3. We Don't Need A Hero
  4. 4. Down To The Devil
  5. 5. King Of Fools
  6. 6. Forever
  7. 7. Under The Moon
  8. 8. Lavatory Love Machine
  9. 9. Rise Of The Morning Glory
  10. 10. Lucifer In Love
  11. 11. Navigator
  12. 12. The Spirit Will Remain
  13. 13. Children Of Steel
  14. 14. Mysteria

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