laut.de-Kritik

Die ehemalige Cover-Band entwickelt eine eigene Identität.

Review von

Exit Eden erregten mit "Rhapsodies In Black" Aufmerksamkeit und die Gemüter. Die Massen-Melodien von Rihanna und Lady Gaga steckten die damals noch vier Sängerinnen Clémentine Delauney (Visions Of Atlantis), Anna Brunner (League Of Distortion), Marina La Torraca (Phantom Elite) und Amanda Sommerville (Avantasia) in das Gewand des Sinfonischen Metals Nightwisher Prägung.

Soweit, so kalkuliert. Dieses an den Klickzahlen zu messende Erfolgsrezept behält die internationale Sängerinnen-Gruppe bei und fährt dabei wie das vergleichbare Projekt The Dark Side Of The Moon auf der sicheren Schiene. Doch das Drehen an zwei Stellschrauben verbessert das Hörvergnügen auf "Femme Fatales" im Vergleich zum Vorgänger immens.

Gemeinsam mit Kissin' Dynamite-Vorturner Hannes Braun wagt sich das Trio - Amanda Sommerville ist nicht mehr von der Partie - an sechs eigene Songs. Bereits der Opener und Titeltrack verzückt mit einer eingängigen Hook und einer dynamischen Darbietung. In "Run!" holen sich Exit Eden Ex-Nightwish-Schreihals Marko Hietala ins Boot und legen eine Schippe Härte drauf. Das balladeske "Dying In My Dreams" lebt von seinem hochfliegenden Refrain und der treibenden Rhythmik. "Hold Back Your Fear" und "Elysium" gelingen epischer und ausufernder.

Auch bei der Wahl der Coverversionen beweist die Formation ein glückliches Händchen. Anstatt aktuelle Chartbreaker umzumetaln, wühlt das Trio in den Achtzigern, die in Sachen Songwriting ein höheres Level versprechen. Desmond Child statt Lady Gaga lautet die Devise. "Poison" von Alt- wie Schockrocker Alice Cooper passt perfekt zum Image der Girlgroup. "Alone" von Heart und Marillions Lebensversicherung "Kayleigh" dienen mehr als Tränenzieher denn als Gassenhauer.

Im Metal haben die Männer lange genug im Rampenlicht gestanden. Exit Eden legen auf Femme Fatales eine Schippe Qualität drauf und entwickeln eine eigene Identität.

Trackliste

  1. 1. Femme Fatale
  2. 2. It's A Sin
  3. 3. Run! (feat. Marko Hietala)
  4. 4. Separate Ways
  5. 5. Buried in the Past
  6. 6. Désenchantée
  7. 7. Dying In My Dreams
  8. 8. Poison
  9. 9. Alone
  10. 10. Hold Back Your Fear
  11. 11. Kayleigh
  12. 12. Elysium

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LAUT.DE-PORTRÄT Exit Eden

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3 Kommentare mit 3 Antworten

  • Vor 10 Monaten

    Gibt es so etwas wie eine "eigene Identität" im Symphonic Metal überhaupt noch? Das klingt halt das, was Lacuna Coil seit 20 Jahren machten, nur mit druckvollerer Produktion.

  • Vor 10 Monaten

    Gerade die eigenen Songs finde ich ziemlich belanglos, die Coverversion sind im Vergleich noch interessanter, klingen teilweise aber such recht schlimm...

    Ach ja was haben bitte schön Lacuna Coil mit Symphonic Meral zu tun??? Bis "Comalies" gingen sie eher in die Gothic Richtung, ab "Karmacode" kamen dann mehr Nu Metal Einflüsse hinzu, mit Symphonic Metal haben Lacuna Coil wiederum so gar nichts am Hut...

  • Vor 10 Monaten

    Macht Spaß zu hören. Ich bin froh, dass Exit Eden mit einem neuen Album zurück sind. Es bringt Power und Emotionen mit. Gerade Dying in my dreams, Elysium und Separate Ways haben mir es angetan.

    • Vor 10 Monaten

      "Es bringt Power und Emotionen mit."

      Musik mit Emotionen? Also ich weiß ja nicht. Ich mag meine Musik eher mit moderaten Emotionen. Lmx, was meinst du? Soll ich mal reinhören, oder ist die Musik vielleicht zu emotional?