laut.de-Kritik

Wie man kraftvollen Thrash spielt, haben die Schweden nicht verlernt.

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"There Is No God"! So neu ist die Erkenntnis nicht und leitet doch treffend das Comeback-Album der schwedischen Face Down ein, die in den 90ern mit zwei ziemlich geilen Scheiben auf sich aufmerksam gemacht haben. Zwar sind die Jungs nicht mehr ganz so originell wie vor der Jahrtausendwende, aber wie man kraftvollen Thrash spielt, haben sie nicht verlernt.

Wie auch, immerhin stand Shouter Marco Aro für einige Zeit bei The Haunted in Lohn und Brot und Basser Joakim Harju stampfte nach dem vorzeitigen Ende von Face Down seine neue Combo Construcdead aus dem Boden. Diese existiert nach wie vor, auch ohne ihn, und hat zuletzt wieder einen heftigen Wutbrocken unters Volk gebracht. Doch was Construcdead können, haben Face Down natürlich schon lange drauf.

Das machen sie schon mit "Drained" unmissverständlich klar. Marco brüllt genauso derb, wie zu The Haunted-Zeiten und Klampfer Joacim Carlsson rifft in bester Bay Area-Manier vor sich hin. "Blood Titles" setzt den eingeschlagenen Weg ohne Kompromisse fort und pflanzt einem direkt das nächste Geschoss zwischen die Augen. Erst "Heroin" setzt mehr auf Grooves und jagt den Bass durch den Phaser. Doch mit halber Schlagzahl ist die Brachialität von Face Down beinahe noch größer und ich höre schon den ein oder anderen Halswirbel knacken.

Ungewohnt ruhige Klavierklänge leiten aus dem Titeltrack heraus und in "Grey" ein. Da Marco zwar weiß Gott kein begnadeter Sänger, auf jeden Fall aber ein exzellenter Shouter ist, hält die Ruhe nur kurz an, um mit der Wucht eines Schmiedehammers nachzulegen. Nicht schnell, dafür aber genau auf den Punkt. "War Hog" prügelt nochmal aufs Allerheftigste die Scheiße aus einem raus, ehe "The Unsung" das Album im Stile von "Grey" abschließt.

An ihre ersten beiden Scheibe kommen Face Down mit "The Will To Power" nicht ganz heran, aber 'ne geile Thrash-Scheibe haben sie auf jeden Fall abgeliefert. Wer von so 'ner Mucke genauso wenig genug bekommen kann wie ich, investiert seine Kröten hier.

Trackliste

  1. 1. Drained
  2. 2. Blood Tiles
  3. 3. Heroin
  4. 4. Insanity
  5. 5. Will To Power
  6. 6. Grey
  7. 7. Heretic
  8. 8. The Delusion
  9. 9. War Hog
  10. 10. The Unsung

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