laut.de-Kritik
Die Black'sche Genialität blitzt leider viel zu selten auf.
Review von Stefan FriedrichAch ja, der gute alte Frank Black. Erst Ende der 80er und Anfang der 90er mit den Pixies die Geschichte der Rockmusik maßgeblich beeinflusst, am Ende die anderen Bandmitglieder per Fax rausgeschmissen, zwei unglaublich brilliante Soloalben auf den Markt gebracht und danach irgendwie den Faden verloren, seine neue Band Frank Black And The Catholics gegründet und seither nie wieder an die Klasse von früher hat anschließen können.
Inzwischen veröffentlicht Francis Black mit seinen Catholics mindestens im Jahres-Rhythmus Platten. Allerdings locken die kaum noch jemanden hinter dem Ofen vor. Auch "Show Me Your Tears" wird daran nicht viel ändern, denn die Black'sche Genialität blitzt leider viel zu selten auf. "Everything Is New" ist so ein Knaller, der an Zeiten erinnert, als Frank noch den Pokal des Teenagers des Jahres in den Händen hielt. Auch "Jaina Blues" geht mit großartiger Melodie vollkommen in Ordnung.
Die wirklich fiesen Stücke verbergen sich beispielsweise hinter Namen wie "New House Of The Pope". Selbstmitleidiges Herumgeklimpere ohne Ende, welches Black vor Jahren nicht mal mit dem Hintern angeschaut hätte. Oder auch "Goodbye Lorraine", eine unsägliche Country-Hymne, die einfach gar nicht geht. Generell hat das Album in der Mitte und im letzten Drittel einen ziemlichen Hänger. Erst "The Snake" ist wieder auf der sicheren Seite und auch die Western-Gitarren bei "Coastline" passen diesmal genau.
"Show Me Your Tears" ist auf alle Fälle eine der besseren Scheiben von Frank Black und seinen Catholics. An die alten Glanztaten kann das Album leider dennoch nicht anschließen. Trotzdem sollte man nicht den Fehler begehen, Frank Black jetzt schon abzuschreiben. Der Mann hat noch einige gute Platten vor sich, ganz sicher.
1 Kommentar
1993 wurde geschichte geschrieben mit dem Hit Los Angeles der übrigens auch in THAW (Tony Hawks American Wasteland) zu hören ist