laut.de-Kritik
Der Sommer kann kommen: Techno par excellence.
Review von Daniel StraubSeit knapp zehn Jahren bespielt der Kanadier Daniel Gardner die Clubs. Zunächst diejenigen vor seiner eigenen Haustür in der Westküsten-Metropole Vancouver. Mit wachsendem Erfolg kamen dann auch Europa hinzu.
Dort, genauer gesagt in Berlin, ist Gardner mittlerweile auch beheimatet. Für sein neuestes Longplayer-Release, das Daniel Gardner unter seinem Pseudonym Frivolous veröffentlicht, konnte er die Schweizer DJ-Institution Luciano begeistern. Der hat die elf Tracks für sein Label Cadenza gesignt, wo sie jetzt unter dem Titel "Meteorology" erscheinen.
Eine erste Duftnote hinterließ Frivolous bereits vor einem Jahr auf Cadenza. Anfang 2010 kündigte die Maxi "Couples Therapy" die Neuausrichtung an. Das experimentelle Moment in seiner Musik hat an Bedeutung verloren. Dafür begeisterten die Tracks mit einem bislang nicht gekannten Drive. Diese vor zwölf Monaten eingeschlagene Entwicklung findet auf "Meteorology" nun ihre Fortsetzung.
Das bedeutet, dass das dritte Frivolous-Album nach "Somewhere In The Suburbs" und "Midnight Black Indulgence" von Anfang bis Ende voll und ganz clubtauglich ist. Die Fokussierung auf die Bedürfnisse der DJs muss bei vielen Produzenten als klares Manko gesehen werden.
Nicht so bei Daniel Gardner. Er bezieht aus dieser Konzentration auf den wesentlichen Aspekt elektronischer Tanzmusik eine bislang nicht gekannte Kraft, die aus seinen Tracks spricht und vielfach an die frühen Releases von Luciano - etwa "Artamis" - erinnert.
Nicht zu überhören ist auf "Meteorology" eine Leidenschaft für Drumpatterns, die das Album maßgeblich prägen. Hinzu kommt ein hypnotisch saugender Groove und umsichtig eingewobene Melodien. Gleichzeitig begeht Garnder nicht den Fehler, sich in allzuvielen Details zu verlieren, sondern behält stets das Ganze im Blick - die große Emotion auf der Tanzfläche. "Back Into The Deep", "Red Tide" und "Lunar Tiger" machen bei jedem Hören mehr Lust darauf, sie in der kommenden Sommersaison-Open Air spielen zu können.
Über allen Tracks schwebt "Ostalgia" mit seiner melodischen, jedoch beinahe ein wenig zu dick aufgetragenen, Hookline. Man braucht kein Prophet zu sein, um schon jetzt vorhersagen zu können, dass man das Stück in diesem Jahr noch häufiger hören wird.
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