laut.de-Kritik

Black Sabbaths Geezer setzt auf Nu Metal.

Review von

"Plastic Planet", das erste Album von GZR, überraschte damals nicht nur mit harten und modernen Songs, sondern mit der Stimme von Fear Factorys Burton C. Bell. Der Nachfolger "Black Science" war ein starkes Stück Musik, auf dem erstmals Sänger Clark Brown von sich reden machte. "Ohmwork" ist nun ebenfalls eine gefällige Scheibe, reicht aber an die ersten beiden Veröffentlichungen kaum mehr heran.

Mit dem Opener "Misfit" geht es gar nicht schlecht los. Der Track hat einen anständigen Groove und eine catchy Hookline, die sich schnell festbeißt. Das sehr bluesige "Pardon My Depression" überzeugt aber nach mehreren Durchläufen nur bedingt. Zwar taugt die Grundidee, aber es fehlt der letzte, überzeugende Kick. Das Zahnfleisch zieht es einem dann mit den Raps von "Prisoner 103" bis in die Nasenhöhle hoch. Sorry, aber das ist wohl einer der übelsten Flows, die ich je gehört habe.

Dabei ist Brown alles andere als ein schlechter Sänger, der zudem ordentlich Power auf der Lunge hat. Das beweist er noch im selben Song, in dem er leichte Phil Anselmo-Aspekte durchschimmern lässt. Deutlich besser setzt der Mann sein Stimme beim folgenden, ruhigen "I Believe" ein, das zusammen mit "Pseudocide" und dem melancholischen "Alone" zu den Favoriten der Platte zählt.

Bei "I Believe" und "Don't You Know" handelt es sich übrigens um die erste offizelle Kooperation zwischen Geezer und seinem Sohn Biff, der zu beiden Stücken etwas Gesang besteuert. "Aural Sects" hat genau wie "Dogs Of Whore" das Problem, dass der Track nicht durchgehend über gute Riffs verfügt, sondern immer wieder in sinnlose Nu Metal-Pfade abschwenkt, über die Clark psychotisch hinwegröhrt.

"Pull The String" ist, was die Raps angeht, nur leidlich besser und erinnert in den besseren Momenten an die Red Hot Chili Peppers. Mit einem Gitarristen wie Pedro Howse, einem ganz fähigen Sänger wie Brown und vor allem dem alten Black Sabbath-Hasen wie Geezer Butler hätte schon ein wenig mehr drin sein können. Fans moderner harter Mucke sollten trotzdem mal reinhören.

Trackliste

  1. 1. Misfit
  2. 2. Pardon My Depression
  3. 3. Prisoner 103
  4. 4. I Believe
  5. 5. Aural Sects
  6. 6. Pseudocide
  7. 7. Pull The String
  8. 8. Alone
  9. 9. Dogs Of Whore
  10. 10. Don't You Know

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