laut.de-Kritik
Die Franzosen entziehen sich jeglicher Kategorisierung.
Review von Michael EdeleDurch die Mitarbeit bei der Cavalera Conspiracy von Shouter und Gitarrist Joe Duplantier haben sich die Arbeiten am neuen Gojira-Album doch deutlich in die Länge gezogen. Der Qualität der Scheibe hat das allerdings ganz und gar nicht geschadet. Denn mit "The Way Of All Flesh" legen die Franzosen ein bärenstarkes Album vor, das einmal mehr die Ausnahmestellung der Band verdeutlicht.
Wenn mich nicht alles täuscht, haben Gojira auch ihr Liveset auf Tour mit In Flames mit "Oroborus" und einem ausgiebigen Tapping-Part eröffnet. Scheinbar nahtlos knüpft der Song an "Global Warming", den letzten Track des Vorgängers "Form Mars To Sirius" an - ganz schön spacig die Effekte auf Joes Stimme.
Ein paar solcher Elemente finden sich zwar auch bei anderen Songs, doch maßgebliches Merkmal von "The Way Of All Flesh" bleibt die Tatsache, dass die Songs unglaublich variabel sind: Gojira entziehen sich wieder jeglicher Kategorisierung.
Klar, man hört mal Neurosis, ein wenig Tool heraus, schaut mal bei Morbid Angel oder Meshuggah ums Eck. Doch so einfach machen es einem Gojira nicht, denn ihre Mixtur gebiert sich deutlich vielfältiger und komplexer, als die einzelnen Zutaten vermuten lassen.
Bei aller Progressivität vergessen die Franzosen aber nicht die eingängigen Parts, die sie beispielsweise beim spacigen "A Slight To Behold" oder der Single "Vacuity" auffahren. Die eher langsame und mit einem höllischen Groove pulsierende Nummer erinnert im Refrain fast schon an die älteren Oomph!.
Für "Adoration For None" leihen sie sich noch den Lamb Of God-Shouter Randy Blythe für aus, bevor mit dem knapp zehnminütigen "The Art Of Dying" das Meisterstück der Scheibe folgt: Los geht es mit folkloristischer Instrumentierung und Didgeridoo, ehe beinahe dissonante Gitarren einsetzen.
Ungewohnt hymnisch geht es wenig später im Refrain zu, den Blastbeats sofort wieder wegblase und das Quartett den Song zu einem ruhigen Ende führen und man versucht ist, sich das Teil direkt noch mal von vorne zu geben. Daumen hoch.
10 Kommentare
keiner hat was zu sagen? ich finde das album klasse. ein starkes stück musik von einer band die ich gerade für mich entdecke. manchmal wünschte ich nur sie würden in sachen melodien mehr in richtung tool auf der skala zwischen denen und meshugga rutschen...
nicht ganz so tiefgründig wie "from mars to sirius", aber trotzdem klasse. gojira sind ohne zweifel das großartigste, was zur zeit aus frankreich exportiert wird.
ich kenn ehrlich gesagt nur das neue album derweil...gefällt mir aber sehr gut! ich finde es hat teilweise sogar ein bisschen was von den deftones - auf metal upgegradet
Update:
Ich weiß nicht, wie Du die "Dagoba" mit der "Gojira" Platte vergleichen kannst. Völlig unterschiedliche Alben.. Aber ich gebe Dir recht: Das Album ist Knaller!
M.
Unglaublich geiles album
Das beste was ich bisher gehört habe
der vergleich lohnt sich, da beide bands aus frankreich kommen und das thema progressiven metal auf unterschiedliche aber sehr interessante art und weise angehen. dagoba haben die melodien die mir in der weirdness von gojira noch ein wenig abgehen, aber die keyboards trüben dann schon wieder das wasser...
beides gute alben, beide ein wenig von meinem optimum entfernt, allerdings in richtung gegensätzlicher pole.
ich weis, mir kann man nix recht machen