laut.de-Kritik

Ein weiterer Key-Player der ersten Breakbeatliga präsentiert ein gelungenes Major-Debut

Review von

1998, wir schreiben das Jahr der Drum´n´Bass-Alben. Nach Photek, 4 Hero & Co. hat nun mit Grooverider ein weiterer Key-Player der ersten Breakbeatliga sein verdientes Major-Sümmchen eingesteckt und einen Longplayer vorgelegt.

Zeit war's ja. Immerhin ist das meiste Material auf "Mysteries of Funk" inzwischen schon ein gutes Jahr alt. Grund genug, um mit Matt Quinn aka Optical einen Produzenten zu verpflichten, der den letzten Verdacht der Verstaubtheit von dieser Scheibe pustet.

Herausgekommen sind 77 Minuten, die Drum'n'Bass nicht in eine neue Epoche führen. Aber wie auch, wozu auch? Wir haben es hier mit einem Album zu tun. Einem verdammt guten. So, wie ein gutes Rock-Album einfach ein gutes Rock-Album sein darf. Punkt. Und alle, die da über Stillstand nörgeln, sollen von mir aus 'ne Nase ziehen und weiter den letzten Dubplates hinterherhecheln.

In "Mysteries of Funk" verarbeitet Grooverider seine Einflüsse aus Jazz, Hip Hop, Techno und Punk (!) zu contemporary breakbeat music, die kickt. "Es ist ein Funk-Album", sagt der Rider. Von mir aus auch das.

Selbst D&B-Album-obligatorische (weil Airplay-taugliche) Vocaltracks wie das magische "Rainbows of Colour" schweben meilenweit über dem Durchschnitt. Mit Roya Arab wurde eine Chanteuse verpflichtet, deren indie-mäßiger, björkesquer Gesang sich angenehm abhebt vom üblichen Soul-Gejammer. Und "Where's Jack the Ripper" ist dann wieder ein amtlicher Dancefloor-Knaller, bei dem der Rider seine zwölf Jahre Turntable-Erfahrung voll ausspielt.

Drum'n'Bass im Album-Format kann richtig Spaß machen.

Trackliste

  1. 1. Cybernetic Jazz
  2. 2. Rainbows of Colour
  3. 3. On the Double
  4. 4. Time & Space
  5. 5. Where's Jack the Ripper
  6. 6. Fly With Me
  7. 7. C Funk
  8. 8. Imagination (Part 1&2)
  9. 9. Rivers of Congo
  10. 10. Imagination (Part 3)
  11. 11. 560°
  12. 12. Starbase 23
  13. 13. Rainbows of Colour (Heavens Breath)

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