laut.de-Kritik
Zum Denken ist da keiner mehr in der Lage.
Review von Deborah Katona"Mic Check! Mic Check!" Das also soll er sein: der Sound für die Massen. Nicht mehr nur gemacht für die perspektivlose Jugend, die Indie Cindies und Skinny Fit Jeans Boys. Hadouken! hauen mit diesem Titel ganz schön auf den Putz. Und – wie zu erwarten – mit dem Album selbst auch.
Das junge Quintett wählt mit "For The Masses" die richtige Bezeichnung. Das zweite Studioalbum der Leedser Band beherbergt Massen an Stilen – von elektronischen Sounds über Techno, Dancepunk und New Rave bis hin zu Grime und etwas Indierock (netterweise hält die Moderne dafür die Bezeichnung "Grindie" bereit). Massen an eingängigen Soundgerüsten, inklusive Konsolenklänge und Stimmenverzerrung. Massen an simplen Texten, denen es an Tiefe und Sinn häufig ziemlich mangelt.
Das stört alles erstmal nicht. Denn Hadouken! knallen dem Hörer mit ihrem Sound dermaßen einen vor den Latz, dass nach den knapp 40 Minuten der Kopf raucht. Zum Denken ist da vorerst keiner mehr in der Lage.
So beginnt "For The Masses" ganz im Haudrauf-Stil von Hadouken! "Rebirth" knüpft nahtlos an die Songs des Vorgängers an. Man versucht sich an choralen Hintergrundgesängen und teilweise erstaunlich starker Melodiösität. Besonders auf Massengefallen ausgelegt scheint "House Is Falling", bei dem poppige Elemente in den Strophen die Überhand gewinnen.
Allzu sehr von The Prodigy beeinflusst wirken "Evil" und "Bombshock". Bei "Ugly" hingegen kommen im Synthie-Mittelteil kurz sogar alte "Dance"-Erinnerungen an Justice hoch. Unterhaltsam ist das vor allem wegen dem Aggro-Text, bei dem Fronter James Smith in gewohnter Manier mal rappt oder shoutet oder sich als Sänger verausgabt: "I'm gonna fuck your face up/ Break bones with this bass line/ Break your nose with a faceplant."
Smiths Rechtfertigung: "Unsere Fans wollen es hart und schnell." Oh ja. "It's getting ugly". Nichts Neues im "antisozialen" Hause Hadouken!
"For The Masses" kann man feiern - wenn auch nur als Wiedergeburt des Debüts. Der erste Track des Albums nennt sich passenderweise schon so. Wie auf dem Vorgänger hört man verzerrte Stimmen, von elektronischen Klängen unterlegt und der harten Basslinie begleitet. Ununterbrochen drischt es auf einen ein.
Das ist nicht neu und eben auch keine Weiterentwicklung. Es erinnert an Voriges wie "That Boy That Girl". Und das Gefühl kommt auf, dass The Prodigy das alles vor Jahren schon konnten. Dennoch - ganz im Sinne von "I wanna take your mind and soul" - für einen einzelnen Abend voller Feierei und Ekstase halten Hadouken! massenweise Songs bereit.
6 Kommentare
die texte sind teilweise zwar peinlich, aber die mukke pumpt trotzdem ordentlich.
sicher nich so gut wie prodigy, aber mit "house is falling" den wohl besten party-track seit "invaders must die" hingelegt.
An Prodigy musste ich bei der Band auch sofort denken. Die nierdrige Wertung mag gerechtfertigt sein, aber manchmal hat eben auch stupides Gewummer seine Daseinsberechtigung
ja stupides gewummer ist gut
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wann erscheint den das teil ..........
ich finds geil - bei so Musik darf man halt nicht auf den Text achten
Also James hat mich absolut mit diesem britischen Akzent eingefangen
Ich liebe Hadouken, gute Musik zum Wachbleiben, abdrehen und abfeiern... mit Leuten, die sie auch mögen. (welche nebenbei ziemlich schwer zu finden sind)
but still..... Hadouken3