laut.de-Kritik
Diese Songs strotzen vor Gefühl und Sehnsucht.
Review von Nela PavlovicDass Joe Moss, Ex-Manager der Smiths', und Johnny Marr, Ex-Produzent der Smiths', ihre Hände im Spiel hatten, ist der Platte anzuhören. Mit den beiden machten die vier Engländer einen wahren Glücksgriff, umgekehrt natürlich auch. Die Songs strotzen vor Gefühl und Sehnsucht. Emotionen, die nicht nur durch die Musik transportiert werden, sondern auch und vor allem über die gesegneten Stimmbänder von Gary Briggs. Welcher andere Titel hätte die sensiblen Ausbrüche zwischen den beiden Extremen der Gefühlswelt besser unter einen Hut bringen können als "Between The Senses"?
Grob sind die Balladen in drei Arten einzuteilen: die am Anfang, die in der Mitte und die am Ende. Dabei gibt es eine logische Ordnung, die da wäre, dass es los geht mit Songs, die verhältnismäßig laut und kratzend die Stimmung heraus katapultieren. Dann folgen zart zurückhaltendere Töne, während im letzten Drittel die Emotionen ganz einschlummern.
Anfang: "Beautiful Thing" läuft recht schnell an. Zur Gitarre gesellen sich Bass und Drums. Ein angenehmes Durcheinander stellt sich ein. Drums trommeln einen lauten Rhythmus, Bässe jodeln, zwei Gitarren überlagern sich - die eine klingelt eine fröhliche Melodie. Rätselhafte Lyrics. Stimme? Göttlich, verträumt, sehnsüchtig.
Mitte: Nur etwas gediegener ist "Til The End". Das Prinzip ist ähnlich, bloß ruft die Stimme einen Tick geheimnisvoller, die Drums schlagen dezenter und die Gitarre erschießt einen nicht sofort, obwohl die Melodie weniger gut gelaunt ist. Der Sound definiert sich klarer.
Ende: Auschillen mit dem liebevollen, streichelnden und beruhigenden "Keep On Giving In". Das brennt sich sogar bei denen ein, die an der Stelle des Herzens einen Stein haben. Die Instrumente halten sich bis auf die stets begleitende Gitarre zurück. Garys Stimme macht Gänsehaut. Als würde der Engel Millionen angesammelter Sehnsüchte herbei rufen wollen. Eine Hymne.
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