laut.de-Kritik
Rasanter und technisch versierter Death Metal aus Erfurt.
Review von Michael EdeleHeaven Shall Burn läuten die nächste Runde ein und veröffentlichen den letzten Teil der "Iconoclast"-Trilogie. Nach "Iconoclast (Part 1: The Final Resistance)" und der DVD "Bildersturm - Iconoclast II (The Visual Resistance)", geht es nun an "Invictus (Iconoclast III)"
Wie inzwischen schon üblich, so ist auch dieses Album in ein stimmiges, atmosphärisches In- und Outro des isländischen Künstlers Ólafur Arnalds eingebettet, verzichtet aber weitgehend auf die meist vom Klavier getragenen Intermezzi. Allein "Buried In Forgotten Grounds" verzeichnet ein kleines Pianostück, das den Song schön ausklingen lässt. Ansonsten regiert auf "Invictus" die Brachialkeule, denn schon der Opener "The Omen" walzt wie eine Planierraupe aus den Boxen.
Und damit wären wir mit Songs, die NICHT im oberen Tempobereich angesiedelt sind, auch schon beinahe durch. Gerade mal "Return To Sanity" drosselt die Geschwindigkeit ein wenig, ansonsten ist technisch versierter Schwedentod angesagt, der wie im "Combat" auch ganz gern mal in rasende Black Metal-Regionen vordringt.
Bei der Nummer konnten sie es auch mal wieder nicht lassen und haben massiv mit elektronischen Beats gearbeitet. Muss man mögen, aber die Nummer bricht trotzdem mit der Urgewalt eines Gewitters über einen herein. Mit größeren Experimenten halten sich die Erfurter (von mancher Elektronik in "The Lie You Bleed For" mal abgesehen) ansonsten aber nicht auf.
Die Breakdowns wurden mittlerweile auch auf ein Minimum reduziert, was natürlich nicht heißt, dass die Jungs innerhalb der Songs das Tempo nicht immer wieder variieren. Eine stärkere Variation wünscht man sich allerdings hin und wieder von Shouter Markus Bischoff, der sich doch recht eindimensional durch die zehn Nummern schreit.
Den Melodieteil müssen dann halt wieder die Gitarren übernehmen, und Maik Weichert und Alexander Dietz haben die At The Gates/Dark Tranquillity-Schule einfach verdammt gut drauf. Zum Melodieverständnis trägt allerdings auch Deadlock-Sängerin Sabine Weniger im abschließenden "Given In Death" bei, die einmal mehr einen tollen Job abliefert.
7 Kommentare
Ich kann jetzt bis auf die Vocals eigentlich keine negative Kritik erkennen, doch kann man bei der Wertung von einem schwächeren Album als Iconoclast ausgehen? Werde ich ja sehen, morgen sollte die Ltd. Edition kommen
Ja, kann man.
Nicht falsch verstehen. Mir gefällt das Album schon sehr gut (kannstes dir auf MySpace ganz anhören), aber an Iconoclast kommts - für mich - nicht ran.
Danke für den Tipp, hab's mir jetzt teilweise angehört und eigentlich bewegt es sich auf dem selben Niveau wie Iconoclast, nur bleiben wirkliche Innovationen leider aus. Schade eigentlich.
die Platte ist sehr gut! aber die iconoclast ist einfach der brachiale brüller!!! invictus arbeitet mir für meinen geschmack ein wenig zu viel mit "schwedischen äxten"
Invictus ist ein abwechslungsreiches, technisch auf weltniveau mithaltendes und fesselndes album, welches textlich und musikalisch tierisch reinhaut.
Allein "Combat" ist textlich so genial, dass man schreien möchte.
Ich find die Review zeigt zu wenig, was technisch und textlich abgegangen is.
Ich find Iconoclast ist gleich an zusiedeln wie "Invictus".
Ich bin gefesselt von der Platte, lang nicht mehr so geile Musik gehört.
Am Anfang war mir das ein bisschen zu hart, weil ich sonst nicht zu sehr auf die Richtung abfahre, aber nachdem mich dann The Omen einmal gepackt hatte, entdeckte ich immer mehr die meisten anderen Titel der Platte als gute Tracks und jetzt gefällt die Cd mir, (wenn ichs voll in die Fresse brauch)!