laut.de-Kritik
Läßt sich auch ohne gleichnamige verbotene Substanzen genießen
Review vonWillkommen im Klangkosmos von "Homegrown". Hinter diesem Gruppennamen verbergen sich die Sängerin Antoinette Teurlinckx und der Soundtüftler Tobias Meggle, besser bekannt als zweite Hälfte der ersten Beanfield CD, der in Zusammenarbeit mit Jan Krause schon mit dem ersten Album "Beanfield" (erschienen beim Münchner "Compost" Label) eine stattliche Anzahl Lorbeeren sammeln konnte.
Interessant an diesem Projekt ist die Zweiteilung in ein "duales Soundkonzept". So featured der erste Teil dieser Doppel-CD besonders die klassische Pop-Musik mit Gesang. Die Songs verfügen über griffige Hooklines und einem hieraus resultierenden hohen Wiedererkennungswert. Musikalischer Tiefgang ist angesagt. Viele Tracks dieses Albums sind sehr funky, grooven wie die Sau (Anspieltip: "Vermillion") und beißen sich in den Gehörgängen fest. Sie strahlen eine substanzielle Kraft aus, die im Trip Hop-Genre eher selten vorzufinden sind. Hier aber strotzen die Songs nur so vor Coolness, zitieren auch Moloko und P-Funk-mäßiges.
Die zweite CD dieses Doppelalbums ist durchweg instrumental gehalten. Auch hier fällt der äußerst gelungene und abwechslungsreiche Umgang mit elektronischen Klangerzeugern jeglicher Art auf. Homegrown vermittelt eine angenehm warme und spannende Atmosphäre. In diese Atmosphäre
kann man sich voll reinlegen und einige spannende Kopfbilder dazu erzeugen, denn die Musik läßt auch hier einigen Raum für eigene Assoziationen. Den einen oder anderen Track dieser Seite könnte man sich durchaus auch als musikalische Untermalung für die Space Night des BR 3 vorstellen. Durch die musikalische Vielfalt fällt es einem leicht, "Homegrown" auch ohne Zuhilfenahme gleichnamiger verbotener Substanzen genießen zu können.
Wie auch schon beim neuen Album von "De-Phazz" beweist das Label Mole bezüglich der Labelindentität eine sichere Hand, und schiebt hier das zweite Album, das einem die langen lauen Sommertage versüßen möchte, nach.
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