laut.de-Kritik
Irgendwo zwischen Florence Welsh, Lana Del Rey und Whitney Houston.
Review von Kai ButterweckImmer mehr, immer mehr, immer mehr: Seit gut zwei Jahren katapultiert der Süden Londons unaufhörlich neue musikalische Hochglanzperlen in die große weite Welt. Ob Adele, Florence Welch, SBTRKT oder Lianne La Havas: sie alle erlernten ihr musikalisches Einmaleins irgendwo zwischen Brixton und Bromley.
Dort südlich der Themse muss es dann wohl sein, das ultimative Neo-Soul-Bootcamp. Anders lässt es sich nicht erklären, dass mit Jessie Ware bereits die nächste vielversprechende Loveletter-Bardin nach den Sternen greift. Inspiriert von den sanften Klängen so illustrer Branchenspeerspitzen wie Aretha Franklin, Sade und Stevie Wonder, elektrisiert von der gemeinsamen Vergangenheit mit SBTRKT und mit tatkräftiger Harmonieunterstützung ihrer Produktionshelfer David Okumu und Julio Bashmore, präsentiert sich der neueste Neo-Soul-Shootingstar wie ein perfektes musikalisches Bindeglied zwischen Vergangenheit und Neuzeit.
Hingebungsvoll und mit akzentuierten Synthie-Glockenspielen verziert, macht der Titeltrack den Anfang, ehe sich das ausdrucksstarke Timbre der Sängerin auf dem folgenden "Wildest Moments" erstmals in voller Pracht entfaltet. Unterstützt von opulenter Rhythmik entpuppt sich die Halbballade als opulenter Leckerbissen irgendwo zwischen Florence And The Machine, Lana Del Rey, Whitney Houston und Beyonce.
Trotz aller sich aufdrängender Quervergleiche schafft es die Britin aber, sich ihre Eigenständigkeit zu bewahren. Die präsentierten Schubladen stehen zwar offen, doch so richtig passen will keine. Die, die sich mit dem Sade-Orientierungsschild am weitesten öffnet ("Running"), lässt sich noch am ehesten in der vorgefertigten Branchen-Kommode versenken. Doch auch hier haken die Schienen kurz vor dem perfekten Einsetzen.
Jessie Ware reicht auf ihrem Debütalbum vielen Altbekannten die Hand, ohne sich aber in klonenden Umarmungen zu verlieren. Von düsterem Underwater-Pop ("Night Light") über klassischen 80s-Soul ("Sweet Talk") bis hin zu Mixturen aus Bedroom-Harmonien und flatternden Dancefloor-Rhythmen ("110%"): "Devotion" geht einen Schritt weiter, als viele verwandte Outputs innerhalb des momentan grassierenden Soulpop-Hypes von der Insel.
13 Kommentare
Mal reinhören. Und ja, ich meine das wäre auch die selbe Musik-Uni gewesen auf der auch z.B. Lilly Allen und Amy Winehouse gelernt haben.
Mal reinhören. Und ja, ich meine das wäre auch die selbe Musik-Uni gewesen auf der auch z.B. Lilly Allen und Amy Winehouse gelernt haben.
3 Punkte sind zu wenig- sogar Emeli Sandé hat 4 bekommen! Das hier ist wirklich gut, eine Art Lounge, Chill-Out Version von Bat for Lashes mit einer überragender Stimme. Für Fans von Sade auch sehr zu empfehlen. Es bracht mehrere Durchläufe und ganz genaues Hinhören. Es hat viele versteckte Melodien, Rhythmen und Ecken und Kanten. Am besten Night Light gucken:
http://www.youtube.com/watch?v=YyY5upiRO8Q
Leute..
ein neuer Tag! Auf auf!
Ein so eigenständiges Album mit 3 Sternen zu bewerten ist echt ne Frechheit.
Du hast dein Gehirn wohl zu tief durchs "Kommerz" gezogen.
Was hat Jessie Ware mit einer Lana oder Beyonce gemeinsam ?
Deine Kritik ist echt fürn *****
Man sollte Sie kündigen, fristlos !