laut.de-Kritik
Ein atmosphärisches Meisterwerk zum Bandjubiläum.
Review von Michael EdeleKehren Killing Joke etwa wieder vollständig ins Rock-Business zurück, oder wie hab ich das zu verstehen? Erst über acht Jahre Pause, dann das von Kollege Straub treffend bewertete "Killing Joke 2003"-Album und nun eine Live-Platte. Gut, 25 Jahre sind wahrlich ein Grund zum Feiern, aber es stehen doch tatsächlich weitere Konzerte für 2005 auf dem Plan und auch ein weiteres Studioalbum versprechen die Engländer.
Mir soll's recht sein, denn bisher hatte ich noch nie die Gelegenheit, mir den tödlichen Witz live und in Farbe zu Gemüte zu führen. Einen Vorgeschmack bekomme ich nun mit "XXV Gathering: Let Us Prey" und der kann sich wahrlich hören lassen. Zwar sind 15 Songs für eine Band mit einem Backkatalog, wie ihn Killing Joke haben, mehr oder minder ein schlechter Witz, doch die Nummern haben's in sich.
"Here then is Killing Joke live, unoverdubbed, imperfect and beautiful", kündigt Jaz Coleman das Album in den Linernotes an und bietet damit typisch, britisches Understatement. Aufgenommen wurde dieses atmosphärische Meisterwerk im Februar im Shepherd's Bush Empire in London. Und wer die Band live gesehen hat, darf sich glücklich schätzen, denn Tracks wie "Wardance", "Total Invasion", "Requiem" oder "Love Like Blood" sind einfach göttlich.
Das Ganze soll in der näheren Zukunft auch auf DVD erscheinen und wer sehen will, wen extreme Bands wie Morgoth und zuletzt erst Fear Factory als Einflüsse nennen und wem sie mit gelungenen Coverversionen ihre Huldigungen darbringen, der sollte sich die Scheibe abgreifen. Egal ob Waver, Metaller oder was auch immer - Killing Joke sind was für die ganze Familie.