laut.de-Kritik
Romantik zwischen Sehnsucht und Melancholie.
Review von Gregory BritschDer Vorgänger zu "The Night Will Last Forever" bescherte Lawrence alias Peter Kersten allenthalben Reaktionen der Verzückung und Begeisterung. Zu Recht. Auch in diesem Medium, wie die Rezension zu "The Absence Of Blight" des geschätzten Kollegen vom Dr. Sommer-Referat nachweislich ein Zeugnis am Rande der Ekstase ablegt. Ähnlich wie dieser gibt sich auch Kersten gerne dem Romantischen hin.
Mit dem aktuellen Werk "The Night Will Last Forever" macht er da keinen großen Unterschied. Es ist zugleich gekennzeichnet durch eine sich zwischen tiefgründigen und dunklen Momenten bewegende, hauptsächlich von Sehnsucht und Melancholie geprägte Gefühlswelt. Obendrein zieht Lawrence verschiedene Atmosphären mit ein, die genauso geheimnisvoll wie düster-bedrohlich ausfallen und dementsprechend ein Bild der Beklemmung und des Ungefähren zeichnen.
Manchmal fällt indes das Nebulöse in sich zusammen, das Traurige weicht bestimmten Augenblicken des Glücks und der Freude. Denn noch immer gibt es dieses verspielte, irrationale Element bei Lawrence, jene kindlich-naiven Melodien, die einem das Herz aufgehen und an das Gute glauben lassen. Auch wenn sich die Musik insgesamt eher hanseatisch-zurückhaltend gibt und ohne große Schwelger wie "Winter Green" oder "Colt Spot" auskommen muss. Seufz.
Die auf "The Absence Of Blight" präsente, matschig-dumpf klingende und bisweilen holpernde Bassdrum, wie sie ein Theo Parrish definiert, rückt auf der aktuellen CD etwas in den Hintergrund und schiebt dadurch nicht mehr ganz so offensiv. Und doch birgt das Album eine kleine, fast schon verschämte Botschaft, eine behutsame Ermunterung, bei "The Lawn" oder "Along The Wire" den Körper doch in Bewegung zu setzen. Aber nichts überstürzen, denn wie hieß es anno dazumal: "Let the music play, he won't get away". Ja, auf dass die Nacht ewig anhält …
1 Kommentar
Diese Album erinnert mich teilweise an Trentemøllers "The Last Resort", welches jedoch erst später erschienen ist.