laut.de-Kritik

Disco, House und Downbeat abseits ausgetretener Pfade.

Review von

Mit dem schönen Disco-Schweber "I Feel Space" ist der norwegische Produzent Hans-Peter Lindstrom in diesem Sommer in zahllosen Clubs präsent gewesen. Schnell war die erste Auflage des Tracks auf Lindstroms Feedelity-Label vergriffen. Mit ein Grund, warum man bei Playhouse schnell reagiert und "I Feel Space" lizensiert hat. Damit dürfte sichergestellt sein, dass Lindstroms Clubhit noch weitere Kreise zieht. Zur gleichen Zeit, wie "I Feel Space" entstand in Olso außerdem das Album "Lindstrom & Prins Thomas".

Der schlichte Titel verweist bereits auf die beiden Protagonisten des Longplayers. Neben dem erwähnten Hans-Peter Lindstrom ist da sein Mitstreiter Prins Thomas aka Thomas M. Hermansen. Der ebenfalls in Oslo wohnhafte DJ und Produzent Prins Thomas hat sich in der vergangenen drei Jahren bereits mit einem Remix für den Pokerflat-Act Märtini Brös. hervor getan. Jüngst legten Lindstrom und Prins Thomas zudem Hand an "Tito's Way" von The Juan MacLean an.

Seit ihrem ersten Zusammentreffen 2003 hat sich zwischen den beiden Norwegern so etwas wie eine geistige Bruderschaft entwickelt. Seit diesem Jahr arbeiten sie auch im Studio eng zusammen. "Lindstrom & Prins Thomas" ist bislang das ambitionierteste Produkt dieser Kooperation. Gemeinsam ist den beiden die Liebe für Disco und Downbeat, die sie auf ihrem ersten Album über 13 Tracks voll ausleben, was auch bedeutet, dass "Lindstrom & Prins Thomas" nur bedingt als Tanzalbum taugt.

Songs wie "Don O Van Budd" oder "Naa Er Druene Paa Sitt Beste" erinnern mit ihren Gitarrenchords und den zarten Chorälen eher an die Beach Boys als an morodersches Disco-Fieber. "Horseback", ein über acht Minuten langer Jam mit vielen Gitarren, spielt gegen Ende noch mit dem Donna Summer-Klassiker "I Feel Love". Ansonsten hört sich der Song nach Velvet Underground auf dem Chill-Out-Trip an.

Extrem laid back geben sich die Tracks von Lindstrom und Prins Thomas, selbst wenn wie bei "Sykkelsesong" die Bassdrum beständig kickt und sich allerlei funkige Rhythmus-Patterns drum herum gruppieren. In jedem Fall zeigen die beiden Norweger mit ihrem Debüt, dass Disco, House und Downbeat auch mit Akustikgitarre und abseits ausgetretener Pfade gedacht werden kann.

Trackliste

  1. 1. Foreløpig Bit
  2. 2. Suppegjøk
  3. 3. Boney M Down
  4. 4. Turkish Delight
  5. 5. Feel Am
  6. 6. Don O Van Budd
  7. 7. Sykkelsesong
  8. 8. En Dag I Mai
  9. 9. Naa Er Druene Paa Sitt Beste
  10. 10. Horseback
  11. 11. Claudja
  12. 12. Plukk Og Pirk
  13. 13. Run

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