laut.de-Kritik
Wut, Pathos und blutige Knöchel im Moshpit.
Review von Connor EndtEs wird wieder gebrüllt: Lionheart laden nach zwei Jahren musikalischer Funkstille ins "Valley Of Death". In bester Crossover-Manier kombinieren die Kalifornier Rap-Strophen mit härteren Refrains, Metal-Riffs mit jeder Menge Gezerre, Gangshouts und Breakdowns. Das Ergebnis knallt ordentlich und mit einer knappen halben Stunde bekommt man ein kompaktes wie kurzweiliges Brett mit wenig unnötigen Spielereien aufgetischt.
Die zehn neuen Songs funktionieren alle relativ gleich: Auf ein geschrammeltes Metal-Riff folgen gerappte Verse und schließlich gebrüllte Refrains. Irgendwann danach ein Breakdown und die obligatorischen Gangshouts. "Born Feet First" ist ein nach dieser Formel gebautes Highlight: Sänger Rob Watson rappt einzelne Zeilen, die Band streut abwechselnd Shouts ein und es entsteht ein absolutes Groove-Monster.
Textlich wechseln die Songs zwischen dem Kampf mit den eigenen Dämonen ("Valley Of Death", "Burn", "Rock Bottom") oder den Erzählungen von harten Hunden, die sich in den Suburbs Tag für Tag durchschlagen ("Stories From The Gutter", "Before I Wake"). Die (brachiale) Liebeserklärung "Bonnie And Clyde" ist dafür ein gutes Beispiel: "We had like 50 bucks in our bank account / Tired, hungry and stressing out / But it's still 'fuck the world' until we die." Wut, Pathos, blutige Knöchel im Text kombiniert mit einer musikalischen Untermalung, die nach Moshpits und Headbangen schreit.
In den Verschnaufpausen fragt man sich dann aber öfter, ob das immer noch der gleiche Song oder schon der nächste ist. Musikalische Abwechslung ist kaum vorhanden, die Gitarre hackt sich stur durch alle zehn Tracks. Ein wenig Abwechslung bringen die drei Features auf der Scheibe, allen voran der Gastbeitrag von Rapper Mr. Jet Black, der zwei solide Strophen einrappt. Jesse Barnett von Stick To Your Guns bewegt sich hingegen mit seinen Shouts viel näher an Watsons Gesang. "Stories From The Gutter" sticht auch irgendwie aus der Masse hervor: am Ende wird ein böse stampfendes Riff mit Samples von verschiedenen Nachrichten-Sendungen unterfüttert.
Nachdem mit "Free-fall out to nothing, leave this world behind" die letzten Zeilen des Albums verklungen sind, hört man, wie jemand den Radiosender wechselt und plötzlich ertönt Tom Pettys "Free Fallin'" - die einzigen wirklich versöhnlichen Töne des Albums.
1 Kommentar mit 2 Antworten
Wird angehört!
ich finds geil
ist auch geil.
wertung hier natürlich fürn arsch, aber war zu erwarten.
kennst eigentlich noch die englischen lionheart?
die hätten hier bestimmt besser abgeschnitten, waren ja immerhin female fronted. könnte der sven evt. mal nen feature zu machen xD