laut.de-Kritik
Dreckiger Rock, derbe Shouts und allgegenwärtige Grooves.
Review von Michael EdeleHimmelarsch, wer denkt sich denn so einen Bandnamen aus und kommt dafür mit einem der erbärmlichsten Albumtitel aller Zeiten an? Das ist ja fast nur noch durch Kollege Doblers Sinn für ausgefallen Frisuren zu toppen. Wenn man aber ein wenig forscht, stellt man bald fest, dass sich die Band von einer alten Gangsterfamilie zu Namen und Texten inspirieren ließ. Al Capone hat da wohl nicht genug her gegeben.
Im Zuge der kurzen Nachforschung findet man auch schnell heraus, dass es sich bei MATSOD um die neue Band des Ex-Underoath-Shouters Dallas Taylor handelt. Musikalisch hat das mit der ehemaligen Band des Sängers aber eigentlich gar nichts mehr zu tun. Viel eher wird hier ganz furchtbar dreckig gerockt, wie man es von den Alabama Thunderpussys her kennt. Zumindest legt der Opener "Memories Of The Grove" schon mal ordentlich los und setzt zwar hier schon einen guten Schuss Southern Rock rein, aber hauptsächlich regieren die mächtigen Black Sabbath-Riffs.
Nahtlos geht es in "Dry The River" über, das noch ein wenig bluesiger einsteigt und schließlich in einer absolut geilen Hookline im Chorus mündet. Hier greift Dallas auch erstmals auf seine wirklich gute Singstimme zurück, die er auch bei Nummern wie "Raised By The Tide" oder der Ballade "Tale Of The Runaways" gut zum Einsatz bringt. Die würde zu einem Brecher wie "Darkest Of Kin" auch nicht wirklich passen. Hier schreit sich der Kerl entsprechend die Stimmbänder blutig.
Doch auch zu einem echten Bluesrocker wie "Raised By The Tide" setzt Dallas eher auf derbe Shouts und geht es nur im Chorus wieder mit Melodie an. Passt aber alles trotzdem richtig geil. Vor allem, weil die Band vor wirklich nichts zurück schreckt und in "Wylie" auch schon mal kleine Swing-Parts einbaut. Das macht die Scheibe zwar sehr abwechslungsreich, ob man deswegen aber unbedingt drei Gitarristen braucht, sei mal dahin gestellt. Da können mir auch Iron Maiden nach wie vor nichts anderes erzählen.
Ein wenig flacht die Spannung gegen Ende der Scheibe ab, die allgegenwärtigen Grooves sorgen dennoch für Unterhaltung. Das instrumentale "The Day Hell Broke Loose At Sicard Hollow" schickt einen jedenfalls in einen wohlverdienten Country-Feierabend.
Noch keine Kommentare