laut.de-Kritik

In diesen Taumel lässt man sich gerne hineinziehen.

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Die Hamburger von Meute sorgen mittlerweile mit ihrer Mischung aus treibenden Deep House- und Techno-Beats und live gespielten Blasmusik-Loops und Patterns, garniert mit weiteren Instrumenten wie Saxofon oder Marimba sowie gelegentlichem Gesang, auf der ganzen Welt für Furore. Erst kürzlich sah man das elfköpfige Kollektiv, das Thomas Burhorn 2015 ins Leben rief, beim kalifornischen Coachella-Festival. Während der Corona-Pause arbeitete es an neuem Material für sein drittes Studioalbum "Taumel", das nun auf den Markt kommt. Darauf bleibt es seiner Mischung aus Reworks verschiedener Club-Hits und Eigenkompositionen treu.

Den Beginn macht mit "Peace" eine Eigenkomposition Burhorns, die mit Deep House-Beats, Marimbaklängen und Bläsern kontinuierlich die Spannung steigert, bis die Nummer in psychedelische Sphären übergeht. "Narkose" erweist sich im Anschluss als muskulöser als das Original von Midas 104. Im folgenden "Infinite" wagen die Hanseaten mit repetitiven Bläsern und leicht jazzigen Saxofontönen einen Schlenker in Richtung Electroswing.

Im von Trompeter Hans-Christian Stephan geschriebenen "Slow Loris" entfalten die Beats im Zusammenspiel mit der starken Brass-Sektion eine Wucht, die es mit aktuellen Club-Nummern absolut aufnehmen kann. Mit dem Rework von The Blazes "Places" macht es sich das Kollektiv danach mit Gesang, sanften Bläsern und zurückgenommenen Rhythmen kurzzeitig in der melodischen Wohlfühlzone bequem. "Down The Wall" klingt schließlich wie ein melancholisch nächtliches Jazz-Stück auf deepen Techno-Beats.

Die anschließenden Tracks geraten etwas geradliniger, wobei die Bläser Maceo Plexs "Solar Detroit" um individuelle Feinheiten und Verzierungen erweitern. "Bridged By A Lightwave", im Original von Deadmau5 & Kiesza, steuert mit geradliniger 4/4, zischender Snare und Gesang auf ein euphorisches Finale hin, um danach ruhig abzuebben. Die Neueinspielung von No Manas "Nostalgia Drive" bläst dann noch mit peitschenden Beats und Bläsertönen sowie kreisenden Marimba-Klängen mächtig zum Marsch, bevor die Hamburger mit dem Rework von EDDIES "Intentional Dweeb" das Album mit Electro House-Sounds und schmetternden Bläsersätzen tanzbar ausklingen lassen.

Meute bringen die Energie, die sie auf den Bühnen dieser Welt entfachen, zum größten Teil auch auf das Album. In diesen Taumel lässt man sich gerne hineinziehen.

Trackliste

  1. 1. Peace
  2. 2. Narkose
  3. 3. Infinite
  4. 4. Slow Loris
  5. 5. Places
  6. 6. Down The Wall
  7. 7. Ticino
  8. 8. Solar Detroit
  9. 9. Expanse
  10. 10. Bridged By A Lightwave
  11. 11. Nostalgia Drive
  12. 12. Intentional Dweeb

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