laut.de-Kritik
Metalcore mit einigen stilistischen Ausbrüchen.
Review von Michaela PutzVor zwei Jahren legten Misery Signals mit "Of Malice And The Magnum Heart" ein vielversprechendes Debütalbum hin. Mit Devin Townsend als Produzent konnte auch nicht viel schief gehen. Die Messlatte für den Nachfolger liegt dementsprechend hoch.
"Face Yourself", "Failsafe" und "Post Collapse" zeigen, dass immer noch metallene Gitarrenriffs und derbe Shouts vorherrschen. Die kommen diesmal von Karl Schubach. Mit seiner variablen Stimme ersetzt er den von der Band geschiedenen Jesse Zaraska würdig. Sentimental-melancholische Passagen komplettieren das Metalcore-Rezept. Zartes Gitarrenspiel, melodischer Gesang, ruhige und nachdenkliche Momente geben sich mit düsteren Elementen und schweren Riffs die Klinke in die Hand.
In dieser Manier legen die ersten drei Tracks los. Produktionstechnisch fällt auf, dass der Sound um einiges gedämpfter wirkt als beim Vorgänger. Das macht die Tracks etwas eintönig, sie büßen an "Kick Ass"-Stimmung ein. Glücklicherweise fahren Misery Signals mit "Migrate" mal einen Kurswechsel und packen einen ruhigen, atmosphärischen Song drauf.
Auch "One Day I'll Stay Home" bricht vorsichtig aus dem typischen Metalcore-Konzept aus. Die emotionalen Passagen bestehen aus zurückgeschraubten Instrumenten und Sprechgesang. Doch das war es vorerst mit den Experimenten. Mit "Something Was Always Missing, But It Was Never You" und "Reverence Lost" bewegt sich die Band wieder zurück auf die Überholspur. Da macht auch "Sword Of Eyes" keine Ausnahme.
Abwechslung bietet wieder "An Offering To The Insatiable Sons Of God (Butcher)". Die erste Hälfte beginnt als schweres, erdrückendes Instrumentalstück, bevor der bleierne Gesang Karls einsetzt. Melodische Gitarrenlinien lockern diese Stimmung zu Ende ein wenig auf. "Anchor" und der Titelsong "Mirror" sind hingegen wieder Metalcore as fuck.
"Mirrors" leidet unter dem Manko, dass seine genretypischen Songs kaum voneinander unterscheidbar sind. Die waren auf dem Vorgänger um einiges griffiger. Profilieren können sich Misery Signals jedoch dann, wenn sie aus der 08/15-Metalcore-Kerbe ausbrechen. Dieses Potenzial auszubauen könnte der Band eventuell zu mehr Eigenständigkeit verhelfen.
33 Kommentare, davon 3 auf Unterseiten
Neuer Song jetzt auf www.myspace.com/miserysignals zum Anhören bereit. Klingt nicht so, als hätte man es mit einer großen Weiterentwicklung zu tun, aber das wollte ich eigentlich auch gar nicht. Vielleicht kann man dem Song nach sagen, dass die Band etwas straighter geworden ist. Der neue Shouter klingt jedenfalls fein und die Melodien stimmen auch wieder. Ich bin zufrieden.
Achja, Release in den USA ist am 22.8.
Gefaellt mir ebenfalls, die Gitarren klingen fuer diesen Stil noch immer super episch.
klingt nochn bischen mehr nach shai hulud
ja gefällt
Ja aber selbst mit Zoll kommt man eigentlich recht günstig weg, wenn man die Preise vergleicht
bis 22 Euro Warenwert ist nix Zoll
@videodrone (« Produktionstechnisch fällt auf, dass der Sound um einiges gedämpfter wirkt als beim Vorgänger. Das macht die Tracks etwas eintönig, sie büßen an "Kick Ass"-Stimmung ein.
ich könnte mich jetzt über das review aufregen, ich lass es aber mal lieber... »):
Allgemeines Schweigen.