laut.de-Kritik
Ab auf die Autobahn!
Review von Michael EdeleSo beständig und souverän wie Motorjesus liefern nur wenige Bands ab. Das ändert sich auch mit dem sechsten Album "Hellbreaker" nicht und hat den Vorteil, dass man als Fan wirklich bedenkenlos ins Regal greifen und den Silberling ins Autoradio schieben kann. Für den Schreiberling hat es den Nachteil, dass man eigentlich alles schon mal gesagt hat.
Motorjesus zocken immer noch lupenreinen Heavy Rock, schielen mal zu Motörhead, mal zu Thin Lizzy und habe mit Chris Birx nach wie vor einen bärenstarken, sympathischen und vor allem eigenständigen Sänger in ihren Reihen. Und eben jenem schneidern die Gitarristen Andy Peters und Patrick Wassenberg zehn Songs auf den Leib, die durchweg ins Ohr und in die Beine gehen.
Balladen gibt es dieses Mal keine, nur im Opener "Drive Through Fire" sind mal ein paar zartere Klänge zu vermelden. Ansonsten kann man sich eigentlich getrost in die Karre pflanzen, den Blinker auf links und ab auf die Autobahn. Zum Drive des Albums passt wie immer auch das Cover, auf dem sich der altbekannte Motorjupp gerade vor dem Teufel und Kollegen aus dem Staub macht.
"Beyond The Grave" drosselt das Tempo zwischendrin ein bisschen, fällt aber nicht wirklich aus dem Rahmen. Das bleibt eher "Firebreather" vorbehalten, das in der Strophe für Motorjesus doch ein paar ungewohnte Wege geht, aber in der Strophe wieder klar in Ohrwurmgewässern navigiert. Mit "Lawgiver" huldigen sie textlich dem guten alten Judge Dredd, und mit "Black Hole Overload" gibt es wieder nen Abstecher in die 70er.
Damit ist Hellbreaker ein typisches Motorjesus-Album geworden, das zwar nach meinem Empfinden nicht so ganz an die Qualitäten des Vorgängers "Race To Resurrection" heran kommt, aber sich deswegen noch lange nicht hinter dem restlichen Material der Band verstecken muss.
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