laut.de-Kritik
Wie Cradle Of Filth bei Wish bestellt.
Review von Toni HennigDie Osnarbrücker Dark Metal-Band Nachtblut hat seit 2007 schon sechs Alben veröffentlicht. In ihren Lyrics behandelt sie gesellschaftliche Missstände und religionskritische Themen. Das ändert sich auch mit "Todschick" nicht, auf dem jeder Song nach einem Filmklassiker benannt ist.
"Von Hass Getrieben" beginnt mit soundtrackartigen Tönen, entwickelt sich jedoch schnell zu einem stampfenden NDH-Track mit mehrdeutigen Lyrics. Zu sehr in die textliche Gruftie-Klischeekiste greifen Nachtblut im Titelstück, das rockig vorangeht. Dabei folgen die dunklen Wortspiele dem 'Reim dich oder ich fress dich'-Prinzip.
Orchestraler geht es in "Nachtgeweiht" zur Sache, das mit den vampiresken Vocals von Askeroth, inklusive kehligem Kreischgesang im Refrain, klingt, als wenn man Cradle Of Filth bei Wish bestellt. Die Kreischeinlagen machen auch "Das Leben Der Anderen" zu einer Zumutung, das musikalisch ansonsten recht harmlos ausfällt, trotz Kritik am Social Media-Konsum. Das überraschend tanzbare und elektronische "Manchmal Kommen Sie Wieder" handelt davon, dass sich Geschichte wiederholt, was man in ähnlicher Form auch schon von anderen Bands gehört hat.
In "Mein Ist Die Hölle" schwingen Nachtblut plump die religionskritische Keule, während in "Götterstille" Riffs Marke Rammstein auf sinfonische Sounds im 90er-Jahre-Stil treffen. Dabei lockern Doublebassattacken das düstere Geschehen ein wenig auf. Etwas punkigere Töne bekommt man in der Neueinspielung von Betontods "Kinder Des Zorns" geboten, die vergleichsweise blass wirkt.
In "Stirb Langsam" befassen sich die Osnarbrücker zu schunkeligen Folk-Klängen auf kritische Weise mit der Glorifizierung von Alkohol, arbeiten aber auch zu sehr mit dem erhobenen Zeigefinger. Mehr doppelten Boden, wie bei Eisregen, hätte man sich gerne gewünscht. Leider stellt sich die Platte durchgehend als bierernste Veranstaltung heraus.
Am Ende zeigt "Schneller Als Der Tod", dass eine interessante Mischung aus Dark Metal und Westernsounds bietet und auch textlich Bezug auf Westernklassiker nimmt, in welche Richtung sich die Scheibe hätte bewegen können, wenn die Band mehr über den eigenen musikalischen und inhaltlichen Tellerrand geschaut hätte. Schockieren werden Nachtblut mit ihrer Musik nämlich niemanden mehr. Die Messlatte für weitere Metal-Veröffentlichungen in diesem Jahr legen Askeroth & Co. schon mal ganz weit unten an.
9 Kommentare mit 13 Antworten
Nachtblut, ist das so ein Chris Pohl Projekt? Liest sich wie ein Chris Pohl Projekt.
müsste man meinen. aber ist nicht der fall
eieiei ist das scheiße
Es gibt sie noch, Musik die schlechter ist als die Kommentare auf Laut.de
Mann, Mann, Mann ist das schlecht.
Feuerschwanz im Nachtmodus.
eigentlich ist es eisregen auf wish bestellt. und eisregen ist bereits eisregen auf wish bestellt.
Können die nicht bei diesem Kack-ESC mitmachen zusammen mit Feuerschwanz.