laut.de-Kritik
Sagen ihre Meinung zu 50 Cent, Wu-Tang, Biggie und Irv Gotti.
Review von Stefan JohannesbergThe Life Of Onyx. In zehn Skits des fünften Albums erzählen Fredro Starr, Sticky Fingaz und Sonee Seeza ihre Lebensgeschichte im Rapgame. Erfahrungen mit Jam Master Jay, Def Jam, The Source-Awards, Funkmaster Flex, Wu-Tang Clan, Notorious B.I.G., Irv Gotti, Tupac Shakur und 50 Cent, Onyx drehen sie alle durch den bandeigenen Fleischwolf.
Über den letztes Jahr ermordeten Mentor Jam Master Jay erfährt man, dass der DJ bereits zu Run DMC-Zeiten fürs nötige Gangsta-Image und Streetcredibility sorgte. Sein gewaltsamer Tod kam anscheinend doch nicht überraschend. Danach schildern die Drei, wie glücklich und stolz sie waren, als das führende Rap-Label Def Jam ihnen Anfang der Neunziger einen Vertrag anbot.
Doch wo Onyx rumbrüllen, dürfen harte Thug-Posen nicht fehlen. Als Onyx 1992 trotz fünf Award-Nominierungen des größten Hip Hop-Magazins The Source keinen Preis gewinnen, drehen sie bei der späteren Live-Performance für "Throw Your Guns In The Air" durch. "I was the only nigga ever bust a gun at the motherfucking Source-Awards and we have this shit on tape, nigga. That's real", krakeelt Sticky Fingaz ins Micro.
Auch mit ihren bekanntesten Rap-Kollegen haben die Tough Guys so ihre Erfahrungen gemacht. Sticky Fingaz wollte sich in seinen "early angry and ignorant days" mit den Wutangern Method Man und Ol'Dirty batteln, während Fredro Starr mit GZA und Killah Priest aufwuchs. Mit Notorious B.I.G. nahm er in den Anfangstagen einen Song auf, der jedoch nie das Licht der Welt erblickt.
Irv Gotti kennt man ebenfalls from way back, als der heutige Murder Inc-Boss noch ein ganz kleines Licht war. Ähnlich verhält es sich beim neuen Superstar 50 Cent: "The first time anybody ever heard from Fifty was definitely on the Onyx-Record 'React'". Es folgt eine sehr interessante Geschichte über das Verhältnis von Onyx und 50 Cent. Immerhin disste Eminems neuer Homie Sticky Fingaz auf "How To Rob An Industry Nigga". Aber hört selbst.
Ach ja, an Beats und Raps versuchen sich Fredro Starr, Sticky Fingaz und Sonee Seeza auch. Leider klingt der Sound so dünn wie ein Bild-Zeitung, und die Beats funktionieren nach dem Prinzen-Prinzip "Das ist alles nur geklaut". "Wild N Here" ist Neptunes für Arme, "Street Is Us" könnte auch von einem N.O.R.E.-Album stammen, und "Stick Up Kids" kommt so R'n'B-lastig daher wie Puff Daddy zu seinen schlimmsten Zeiten.
Einzig "Gun Clap Music" und der "O.N.Y.X."-Remix lassen mit straight stampfenden Beats, Gun Shots und Mitgröhl-Refrains das gute, wütende Onyx-Flair aufleben. Hätten Sticky Fingaz und Fredro Starr ein paar bessere Produzenten wie The Alchemist, die echten Neptunes, Primo oder Mobb Deeps Havoc, könnten die selbst ernannten "Eastcoast Champs" diesem Titel gerecht werden. So fallen sie jedoch trotz eindrucksvoller Hip Hop-Historie durchs Rap-Raster.
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