laut.de-Kritik

Melodischer Metal mit leichten Abnutzungserscheinungen.

Review von

Orden Ogan bringen ihren Power- und Melodic Metal schon seit mehr als zwei Jahrzehnten unters Volk. Mit ihrer letzten Platte "Final Days" fanden sich die Arnsberger in den Top 3 der deutschen Albumcharts wieder. Konstanz und eine loyale Fanbase zahlen sich also aus. Nun nehmen die Melodie-Bolzer mit "The Order Of Fear" erneut Angriff auf die höheren Chartregionen.

Inhaltlich knüpft die Scheibe dabei an das 2015er-Werk "Ravenhead" an. Es geht also wieder einmal um Gruselthemen. Dementsprechend düster gerät die Scheibe. Der Opener "Kings Of The Underworld" gestaltet sich mit viel Doublebass-Einsatz recht druckvoll, während das stampfende Titelstück zum Mitsingen einlädt. Mehr auf knackige Riffs setzen die Sauerländer in "Moon Fire", das mit einer gespenstischen Hook aufwartet. Genauso rifflastig fällt auch "Conquest" aus, das die Fäuste nach oben schnellen lässt, wenn kraftvolle Schlachtchöre im Refrain ertönen.

Leider lassen sich die beiden Folgetracks "Blind Man" und "Prince Of Sorrow", die von flotten Rhythmen in den Strophen und midtempolastigen Hooks leben, nur schwer auseinanderhalten, wodurch die Musik etwas zu sehr ins Generische abdriftet. Auch das vor sich hinstampfende "Dread Lord" hinterlässt kaum einen bleibenden Eindruck.

Gut, dass die Band mit "My Worst Enemy" die Härte herausnimmt und beweist, dass sie auch balladige, pianolastige AOR-Töne beherrscht und, wie auch schon in der Vergangenheit, vor leicht kitschigen Momenten nicht zurückschreckt. Aufgrund des mitreißenden Refrains kristallisiert sich die Nummer klar als das Highlight der Platte heraus. "Anthem To The Darkside" bietet dann mit sinfonischer Einleitung, hymnenhaften Chören, wieder einmal viel Doublebass und überraschenden Breaks eine Menge Abwechslung, während "The Long Darkness", das nach dem kurzen, hörspielartigen Zwischenspiel "The Journey Thus Far" folgt, einen majestätisch düsteren Schlusspunkt setzt.

Letzten Endes bekommt man bei Orden Ogan guten, melodischen Metal geboten, der wieder etwas durchschlagskräftiger als zuletzt ausfällt. Dennoch lassen sich gerade in der Mitte leichte Abnutzungserscheinungen im Sound erkennen. Ein paar kleinere Ausbrüche aus dem Rahmen hätte man sich an der ein oder anderen Stelle gerne gewünscht.

Trackliste

  1. 1. Kings Of The Underworld
  2. 2. The Order Of Fear
  3. 3. Moon Fire
  4. 4. Conquest
  5. 5. Blind Man
  6. 6. Prince Of Sorrow
  7. 7. Dread Lord
  8. 8. My Worst Enemy
  9. 9. Anthem To The Darkside
  10. 10. The Journey Thus Far
  11. 11. The Long Darkness

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