laut.de-Kritik
Rockgrößen nehmen es mit Superhelden auf.
Review von Uli BrechtoldBeim Hollywood-Spektakel "The Avengers" treffen zahlreiche Comic-Helden aufeinander, die sich einen mehrstündigen Kampf der Superlative liefern. Es kracht ordentlich und zahlreiche Gegenstände fliegen dem Zuschauer um die Ohren, während Scarlett Johansson alias "Black Widow" mit enganliegendem Lederoutfit für die passende Abwechslung sorgt.
Der Plot ist simpel, die Action grandios. Nachdem sich die Helden-Fraktion gruppiert hat, fliegt der Iron Man mit Superhelden-Anzug durch die Luft und wendet letztendlich die nukleare Katastrophe von New York ab. Selbst Thor kann mit seinem Hammer nur staunen, denn gegen das stählerne Gehäuse und die lässigen Sprüche seines Kollegen kann er nicht viel ausrichten.
Doch aufgepasst. Sobald Bruce Banner die Wut am Kragen packt, wird es ungemütlich für alle Anwesenden. Als Unglaublicher Hulk knickt er Gebäude um wie Streichhölzer und streckt seinen Gegner Loki in wenigen Sekunden nieder. Dagegen sieht Captain America richtig alt aus.
Bei so viel Action und Männer-Dominanz erscheint es nur logisch, dass man Bands aus dem Rock-, und Metal-Bereich für den Soundtrack auswählte. Doch zunächst liefern Soundgarden die eingängige Titelmelodie "Live To Rise". Etwas rockiger, dafür genauso melodisch schmettern Shinedown die ersten harten Gitarrenriffs um die Ohren, die schon eher den Erwartungen entsprechen.
Die politisch korrekten Jungs von Rise Against waren vom Heldenaufgebot genauso überwältigt wie ihre Kollegen und steuern mit "Dirt And Roses" einen nachdenklichen Titel bei. In den letzten Jahren näherten sich Papa Roach dem Sound der engagierten Musiker zwar immer mehr an, dennoch singt Sänger Jacoby Shaddix in "Even If I Could" weitaus wütender.
Der ehemalige Velvet Revolver- und wieder Stone Temple Pilots-Frontmann Scott Weiland trat in der Vergangenheit ab und zu als Solokünstler in Erscheinung. So auch im Rahmen dieser Compilation, mit der wunderschönen Kuschelrock-Ballade "Breath". Der amerikanische Künstler Redlight King schließt sich mit "Comeback" an und zaubert eine weitere eingängige Rock-Pop-Nummer.
Völlig aus der Rolle fallen dann Evanescence mit einem unnötigen Remix von "A New Way To Bleed". Was von dem Song übrig blieb, ist eine lieblos zusammengestückelte Aneinanderreihung von Instrumenten, denen seltsame futuristische Samples hinzufügt wurden. Glücklicherweise machen Five Finger Death Punch ihre Sache besser. Sie interpretieren den Klassiker "From Out Of Nowhere" mit harten Riffs und einigen Shouts neu. Als einzige Indie-Truppe klingen Kasabian mit "Pistols At Dawn" dann das Zusammentreffen der vierzehn Rockgrößen aus.
11 Kommentare
"Das ist mein Geheimnis, Captain. Ich bin immer wütend."
"Wir haben einen Hulk!"
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Na, das ist jetzt auch nicht wirklich eine Erfindung von Twilight.
SPOILERALARM!!!
@ZombieGigolo (« http://2.asset.soup.io/asset/3157/7042_2db… »):
Waaah! Danke für das GIF. Bei der Szene hab ich mich weggeschmissen!