laut.de-Kritik
Das Blut fließt - und die Musik stirbt mit.
Review von Sven KabelitzValar morghulis. All Men must die. Der Tod hinterlässt offene Enden und wartet nicht, bis wir unsere Aufgaben erledigt haben und auf alle unsere Fragen eine Antwort wissen. Er achtet nicht auf Sympathiewerte oder bis die Bundesligasaison zu Ende geht. Er stellt keinen Schockmoment dar, sondern einfache Realität, die keine Serie bisher so schonungslos gezeigt hat wie "Game Of Thrones".
Valar morghulis. All Men must die. Liegt in diesem einen Satz am Ende der Link zur Auflösung zu George R. R. Martins Fantasy-Epos versteckt? Men steht zeitgleich für Menschen und Männer. Während unsere tapferen Helden wie Bauern auf dem Schachbrett dahingerafft werden, halten sich die Verluste bei den Damen in Grenzen. Sie müssen unendliches Leid ertragen, stehen aber jedes Mal, wenn sie das Schicksal zu Boden wirft, noch stärker und selbstbewusster auf. Folgen wir am Ende einer der größten feministischen Storys unserer Zeit, aus der letztendlich Daenerys Targaryen und die beiden Stark-Schwestern als Sieger hervor gehen? Mit Brienne von Tarth als Lord-Kommandantin der Königsgarde an ihrer Seite?
Egal, wie die Mär letztendlich endet, der Soundtrack zur fünften Staffel stellt auf jeden Fall nicht den Gewinner. Der Winter kommt nicht mehr, er regnet bereits von den Bergen in Hardhome. Mit ihm friert auch endgültig der See der Kreativität in Ramin Djawadis Hirn zu. Während die Serie ihre Geschichten und Intrigen fleißig weiterspinnt, gehen ihm und seinem okkulten Gerumpel mehr und mehr die Ideen aus. In den schlimmsten Momenten greifen die wispernden Chöre der Söhne der Harpyie ("Son Of The Harpy"), die bereits nach wenigen Sekunden deutlich nerven, ins Geschehen ein.
Über all dem thront nach wie vor die majestetäischte aller "Main Titles", doch noch nie hatte Djawadi seiner eigenen Komposition so wenig Bleibendes entgegen zu setzen. Wo zuletzt noch The National oder Sigur Rós mit "The Rains Of Castamere" eingriffen, brummt nun Bradley Hanan Carter 80 Sekunden lang die Titelmelodie vor sich hin. Allein, verloren, im vom Blut getränkten Finale schlüssig, aber von ihm getrennt bestenfalls verzichtbar.
Djawadi gelingt es weder für den "High Sparrow", noch die "Jaws Of The Viper" eine stimmige Szenerie zu erschaffen. Einzig "Hardhome, Pt. 1" und "Hardhome, Pt. 2" lassen die Furcht und den Terror der zugehörigen Episode erahnen. Im Gegensatz zur HBO-Serie haben seine "Game Of Thrones"-Soundtracks ihren Zenit bereits längst hinter sich gelassen. Inhaltslos und müde dient sein fünfter Teil nur noch der Untermalung und ergibt maximal für Sammler Sinn. Valar dohaeris.
3 Kommentare mit 2 Antworten
Gerade Jaws Of The Viper war klasse. Die Kritik ist völlig überzogen. Zumindest traut sich der Score mehr. Hans Zimmer, Williams und Co. klingen immer gleich. Hier geht man mal neue Wege.
Die Staffel finde ich insgesamt ziemlich enttäuschend.
Die Handlung wird ewig lange unnötig in die Länge gezogen um dann in den letzten zwei Folgen in Eile alle Wendungen, Schockszenen und Tode reinzuquetschen, welche durch den inflationären Gebrauch aber viel von ihrer Wirkung verlieren.
Da wäre auf jeden Fall mehr dringewesen.
Da geben die Bücher aber auch halt ncht mehr raus. Bestimmte Figuren mussten vorher bestimmte Handlungen vornehmen. Außer Dorne, Dorne war bis auf die Brüste sehr bescheiden.
Sie haben übrigens wesentlich mehr Figuren leben gelassen als es hätte sein müssen.
Les halt mal die Bücher, da passiert einfach ewig nix. Da ist ein Buch fast nur über Dorne und deren Intrigen (hat man in der Serie fast komplett weggelassen), Arya, die da in Bravos chillt und Bran der im Norden unterwegs ist. Fast alle Highlights der letzten Bücher waren in dieser Staffel durchaus drinne.
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