laut.de-Kritik
Starkes Album trotz furchtbarer Aussprache.
Review von Michael EdeleNachdem das Debüt von Plastic in der Elektroszene wie eine Bombe eingeschlagen hat, ist Matthias Ewald, kreativer Kopf hinter der Band, mit neuer Verstärkung zurück. Stephan Voigt, ehemals Keyboarder der Phantoms Of Future ist inzwischen festes Mitglied und konnte seine Erfahrung auf dem neuen Werk "Black Colours" schon angenehm mit einbringen.
Machte die Maxi "Sense Of Life" schon neugierig und lieferte auch den ersten Hit, so kann das fertige Album bis auf einige Längen ebenfalls voll und ganz überzeugen. Nach einem gespenstischen Intro geht es mit dem bereits bekannten Single-Hit weiter, dem gleich der nächste Tanzflächenfüller in Form von "Lies" folgt. Eine für's Radio gekürzte Version von "Will You Care" gab es zwar auf der Single auch schon zu hören, jedoch kommt die Ballade in der vollen Länge noch ein ganzes Stück besser und dürfte im heimischen Schlafzimmer genauso gut funktionieren wie als Verschnaufpause im Club.
Mit Tracks wie "Visions", dem Titeltrack "Black Colours" und auch dem sehr zügigen "Home" dürften die DJs in nächster Zeit in echte Verlegenheit kommen, welchen Song sie denn jetzt spielen sollen. Für Bewegung im Publikum sorgen wohl alle Songs, denn die animierenden Elektrobeats in Verbindung mit einschmeichelnden Melodien und Matthias' charismatischem Gesang sind einfach ein Garant für gute Musik.
Leider hält das, zugegeben, verdammt hohe Niveau nicht über die kompletten 50 Minuten, denn mit "Sector Blue", "Floating" und dem abschließenden "Dawn" sind drei Tracks dabei, die etwas gestraffter vielleicht besser funktioniert hätten. Hat "Sector Blue" noch etwas tribal-artiges an sich, so zieht sich "Floating" für meinen Geschmack ein Stück zu sehr in die Länge, und auch das Outro "Dawn" kann nicht ganz überzeugen.
Warum es ausgerechnet immer die Accession Records-Veröffentlichungen sind, bei denen mir die furchtbare Aussprache der Sänger auffällt, weiß ich auch nicht, aber was das angeht, stehen Plastic in einer Reihe mit Painbastard und [:SITD:]. Trotzdem ein starkes Album.
Noch keine Kommentare