laut.de-Kritik
Coole Stimme und intelligent-zynische Texte.
Review von Nela PavlovicBeim ersten Hinhören fällt die Tiefgründigkeit der Stimme von Nikolai Tomás auf, die uns an die modernen Musicals im letzten Jahrzehnt und ein bisschen auch an die Crash Test Dummies erinnert. Das mag daran liegen, dass der Sänger von Poems For Laila drei Jahre lang Operngesang studierte. Coole Stimme, die mit intelligent-witzigen und manchmal auch ironisch-zynischen Texten daherkommt.
Auf musikalischer Ebene bietet "On A Wednesday" mit leichten Trip Hop-Elementen oder spacigem Geblubber oder Trance-Momenten unterlegter Pop. Da kann man halt nix falsch machen mit so was. Dabei bleibt es aber nicht. In "Linda Loves Me" folgt der Griff in die Überraschungskiste und Gezupfe auf der Klampfe. Klingt nach Country und Folklore, richtig nostalgisch. Dann viele spacige Stücke wie "Morning Sun" oder "White Lane" mit jazzigem Frauengesang. Julia Goldlust heißt die neue Stimme und golden klingt sie. Ich glaube sogar eine musikmachende Säge in "Time Comes Again" gehört zu haben - abgefahren!
Ironisch und eher blödsinnig ist die Liebeserklärung an ein T-Shirt in "T-Shirt Song". Der soll dann wohl auch unseren Lieblings-T-Shirts vorgespielt werden? Witzig und frech kommt dagegen die Rodeo-Stimmung rüber - JIHHAAAA! Ganz mutig ist das zynische Werk über "Americans": eigentlich ganz netter Pop mit bisschen Alarm-Sirenen leise im Hintergrund, aber der Text appelliert an die Moral: "...I don't like Americans, It wears me out, I think about steeling...", und an die Politik: "...I don't like the president of the U.S.A....".
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